Schruns Eine Flut von Absagen aus China stellt den Internationalen Skiverband (FIS) vor neue Herausforderungen – und bringt zugleich eine neue, unerwartete Chance für Vorarlberg. Nach den Rennen der Alpinen, der Langläufer, der Kombinierer und den Sprungbewerben hat das Organisationskomitee für Olympia 2022 auch die Snowboard- und Ski-Freestyle WM in Zhangjiakou, rund 100 km von Peking entfernt, abgesagt. Noch keine Entscheidung gibt es allerdings hinsichtlich der weiteren Entwicklung der für 18. bis 28. Februar terminisierten Titelkämpfe, die zugleich als Olympia-Generalprobe geplant waren. Die Optionen der FIS? Verschiebung auf einen anderen Termin oder die Suche nach einem neuen Ausrichter. Und da könnte das Montafon ins Spiel kommen. Hat man sich doch mit dem Weltcup Montafon, anfangs als reine Snowboardcrossveranstaltung und nunmehr Skicross- und SBX-Event, weltweit einen Namen gemacht. OK-Sprecher Christian „Chisi“ Speckle bemüht sich deshalb schon seit Jahren im Hintergrund um eine WM-Austragung.
„An uns ist bezüglich einer Weltmeisterschaft noch niemand herangetreten.“
Christian „Chisi“ Speckle, Generalsekretär Weltcup Montafon
Anlässlich der Präsidentenkonferenz im österreichischen Skiverband erwartet er deshalb im Jänner 2021 grünes Licht für eine Bewerbung des Montafons für die Weltmeisterschaft 2027. Möglicherweise wird sich das Organisationskomitee Montafon auch mit dem Gedanken einer Übernahme der Titelkämpfe für 2021 beschäftigen. „Bisher ist noch niemand an uns herangetreten“, sagt Speckle. Vor allem in finanzieller Hinsicht gäbe es da seiner Ansicht nach einiges zu klären, aber auch der Termin mit Ende Februar ist für ihn ungünstig.
„Jetzt ist einmal die Schweiz am Zug. St. Moritz und Arosa sind im Gespräch. Also werden wir einmal abwarten.“ Für Speckle wäre eine Übernahme der Titelkämpfe nur im Zeitfenster rund um den Weltcup Montafon (15./16. Jänner 2021) sinnvoll. „Da steht die Strecke, da ist die Infrastruktur vorhanden und da könnte man die WM-Rennen bis zu Beginn der nächsten Woche anhängen“, erklärt der 41-Jährige. Deshalb gilt die volle Konzentration vorerst dem Weltcup, der ersten Station der Snowboardcrosser. In der kommenden Woche steht eine Begehung am Berg an.