Auch Langer-Debüt half Schalke 04 nichts

Bregenzer Michael Langer (35) kam beim 0:3 gegen Bayer Leverkusen zu seinem ersten Pflichtspiel für die Königsblauen.
Gelsenkirchen Ein heftig diskutiertes Eigentor, ein verschossener Foulelfmeter, Wut-Transparente der Fans rund ums Stadion – mit dem letzten Aufgebot und einem Not-Torwart taumelt der Tabellenletzte der Bundesliga auf den Spuren von Tasmania Berlin seinem vierten Abstieg entgegen. Das 0:3 (0:1) gegen Bayer Leverkusen bot keinen Anlass zur Hoffnung.
Erstes Spiel seit dreieinhalb Jahren
Die Schalker flohen nach dem Abpfiff sofort in die Kabine. Seit 26 Ligaspielen und fast elf Monaten sind die Königsblauen ohne Sieg, zum 55 Jahre alten Rekord fehlen nur fünf Partien. „Das tut unheimlich weh. Einsatz und Wille waren da“, sagte Michael Langer, der zuletzt vor dreieinhalb Jahren bei einem Profispiel im Tor gestanden hatte.
Der frühe Schalker Rückstand sorgte für heftige Proteste. Nach Meinung der Gastgeber hatte Bayer-Verteidiger Aleksander Dragovic Thiaw gestoßen. Doch aus dem Videokeller in Köln kam kein Widerspruch. „Für mich war das ein Foul“, sagte Langer bei Sky, „aber das war brutal schwierig zu entscheiden.“ Als die Gelsenkirchener über den vermeintlichen Ausgleich durch Nassim Boujellab jubelten, wurden sie zurückgepfiffen: Vorlagengeber Mark Uth hatte im Abseits gestanden (32.). Für die Entscheidung sorgte Julian Baumgartlinger in der 67. Minute. Steven Skrzybski scheiterte mit seinem Elfmeter an Bayer-Keeper Lukas Hradecky (72.), Patrik Schick (78.) traf zum Endstand.
„Die Niederlage tut unheimlich weh. Denn der Einsatz und der Wille waren da.“
Michael Langer, Tormann Schalke 04
Debütant mit 35 Jahren

Weil Frederik Rönnow (Oberschenkelzerrung) und Ralf Fährmann (Knieprobleme) ausfielen, musste Langer, seit 2017 unter Vertrag bei den Königsblauen, zwischen die Schalker Pfosten. Der Bregenzer hatte zuletzt am 9. Juli 2017 für den schwedischen Erstligisten IFK Norrköping gespielt, seine zuvor einzige Bundesligapartie hatte er 2007 mit dem VfB Stuttgart absolviert. Die fehlende Spielpraxis war dem 35-Jährigen zunächst anzumerken. Leverkusen versuchte die offensichtlichen Defizite zu nutzen und kam zu mehreren Torchancen. Im Laufe des Spiels steigerte sich der Not-Torwart und parierte unter anderem Nadiem Amiris Freistoß (50.). Schalke spielte nach der Pause besser mit, die klareren Möglichkeiten hatte aber Bayer.