„Die Gratwanderung ist misslungen“

Olympiastarterin Elisa Hämmerle im EM-Finale als Achte unter Wert geschlagen.
Mersin „Ich bin mit 100 Prozent Motivation in den Wettkampf gegangen, doch leider ist meine Gratwanderung total misslungen.“ Da die anderen Finalistinnen gut durch ihre Programme kamen, musste sich Elisa Hämmerle bei ihrem ersten Finalauftritt bei einer Kunstturn-EM in Mersin an der türkischen Mittelmeerküste mit dem achten und letzten Rang in der Entscheidung am Schwebebalken zufriedengeben. Die 25-jährige Lustenauerin bekam 9,90 Punkte und blieb damit klar unter ihren 12,066 Punkten in der Qualifikation.
Den ersten Rückschlag gab es für Hämmerle bereits beim ersten Element direkt nach dem Aufgang, den zweiten bei den Pirouetten: „So schön und exakt mir die Übung in der Qualifikation gelungen ist, so fehlerhaft war sie im Finale. Ein schwerer Fehler gleich zu Beginn wirkt sich nie wirklich gut auf den weiteren Verlauf der Kür aus. Die Finalteilnahme hätte die Draufgabe sein sollen, leider hat es nicht geklappt, mein Potenzial abzurufen“, betonte die bereits fix für die Olympischen Sommerspiele 2021 in Tokio qualifizierte Lustenauerin.
Erste Österreicherin in einem Finale
Trotz der Enttäuschung darf sich die HLSZ-Sportsoldatin damit trösten, sich als erste weibliche ÖFT-Aktive für ein EM-Gerätefinale qualifiziert zu haben. Gleichzeitig sorgte sie als Achte für die bislang siebtbeste österreichische Platzierung der Geschichte bei einem UEG-Championat.
Vor einer Woche, bei den Männerbewerben an selber Stelle, hatte der Steirer Vinzenz Höck mit seiner Silbermedaille an den Ringen für das rot-weiß-rote EM-Spitzenresultat der Gegenwart gesorgt. Höch übertraf damit die 65 Jahre bestehende ÖFT-Bestmarke von Hans Sauter. Der 2014 im Alter von 89 Jahren verstorbene Bregenzer, viermaliger Olympiateilnehmer und mit 43 Titeln immer noch ÖFT-Rekordstaatsmeister, gewann 1955 in Frankfurt EM-Bronze am Pauschenpferd.

Seit Einführung der Top-8-Finalentscheidungen war 2012 bei der EM in Montpellier der Dornbirner Marco Baldauf mit 13,70 Punkten als Sechster am Reck der einzige ÖFT-Aktive in einem EM-Gerätefinale. Im Vorkampf hatte der damals 32-jährige Baldauf 14,766 Punkte erreicht.
