Noch sieben Spiele in der Pandemiesaison

Die Saison in der National Football League (NFL) geht in die Conference-Halbfinals.
Schwarzach Vergangene Woche durfte ich Ihnen an dieser Stelle zwei von vier maßgeblichen Gründen nennen, warum die NFL als umsatzstärkste Sportliga der Welt bisher mit ein paar blauen Augen, aber doch weitestgehend unversehrt durch die Coronakrise gekommen ist. Auch die beiden anderen Strategien sind wegweisend, um sicherzustellen, dass in drei Wochen ein Super-Bowl-Champion gekrönt wird.
American Football
Der Spielplan der National Football League (NFL) für die „Divisions Play offs“
Samstag: Green Bay Packers – Los Angeles Rams
Sonntag: Buffalo Bills – Baltimore Ravens, Kansas City Chiefs – Cleveland Browns
Montag: New Orleans Saints – Tampa Bay Buccaneers
Testst du oder trackst du schon?
Neben einer umfangreichen und rasch installierten Test-Infrastruktur, die wohl noch in der aktuellen Postseason den ein millionsten Corona-Abstrich von Spielern, Offiziellen bzw. Team-Personal bringen wird, liegt eines der Erfolgsgeheimnisse im lückenlosen und rigoros durchgeführten Contact-Tracing. Jedes Individuum trägt am Club-Gelände einen Tracking-Chip. Befindet man sich zu lange, zu nah innerhalb des Sicherheitsabstands zu einer anderen Person, dann ertönt ein unangenehmes akustisches Signal. Diese Bewegungsdaten werden
aber auch an die Liga-Ärzte übermittelt. Gibt es einen positiven Covid-19-Test, dann werden alle „close contacts“ ebenfalls aus dem Verkehr gezogen. Ohne Ausnahme.
Die gleichen Regeln für alle
Der wohl springendste aller Punkte: Niemand ist „primus inter pares“. Der Bannstrahl der NFL trifft egal wen mit voller Härte. Vergangene Woche beispielsweise musste der Cheftrainer der Cleveland Browns nach positivem Test das Spiel seiner Mannschaft im Keller seines Hauses verfolgen. Jeglicher Kontakt mit dem Team? Verboten. Nach dem selben Muster wurden Ende November weniger als 24 Stunden vor einer Partie alle vier Quarterbacks der Denver Broncos mit einem Spielverbot belegt, weil sie ohne konsequent Maske zu tragen zu wenig Abstand gehalten hatten. Auszubaden hatte es ein Wide Receiver namens Kendall Hinton, der zum ersten Mal seit seiner frühen College-Zeit Quarterback spielen musste. Eine Mission Impossible mit Ansage. Denver verlor das Spiel deutlich mit drei zu 31.
Dementsprechend auch die Antwort „Don’t get Covid.“ von Green- Bay-Quarterback Aaron Rodgers auf die Frage von Medienvertretern was er seinen Teamkollegen in deren spielfreien Playoff-Woche rät. „Bleibt Virus-frei.“
Am Sonntag (Montag 00.40 Uhr MEZ) empfangen die New Orleans Saints von Drew Brees (42) die Tampa Bay Buccaneers um Tom Brady (43) – ein Duell, das Football-Fans rund um den Globus verzückt. Erst an diesem Wochenende steigen mit dem amtierenden Super-Bowl-Champion Kansas City Chiefs sowie den Green Bay Packers die zwei besten Teams des Grunddurchgangs ein.
Divisional Playoffs
Mit eben jenen Packers und Titelverteidiger Kansas City greifen die beiden besten Teams der jeweiligen Conferences nach einer spielfreien Woche ins Playoff-Geschehen ein. Alle Anderen mussten bereits einmal durch die Knochenmühle Postseason. Das Highlight des Wochenendes? Bei Tampa Bay gegen New Orleans treffen mit Tom Brady (43) und Drew Brees (42) die zwei ältesten Quarterbacks der Liga aufeinander. Einer von beiden wird kommende Woche nur noch einen Schritt von einer weiteren Super-Bowl-Teilnahme entfernt sein. Alle Partien sind live auf PULS 4 bzw. PULS 24, Pro Sieben oder DAZN zu sehen.
Martin Pfanner ist selbstständiger Journalist, TV-Kommentator und Produzent. Er arbeitet u.a. für PULS 24, den Schweizer Sportsender MySports und das Streaming-Portal DAZN. American Football und Eishockey sind seine großen Passionen.