„Schön langsam realisiere ich alles“

Nach zweimaliger Laufbestzeit blickte Kathi Liensberger im Slalom mit einem breiten Lächeln im Gesicht und voller Stolz auf die Anzeigetafel.
Drei Mal Edelmetall galt es erst einmal zu verarbeiten.
Cortina, Göfis Die Vorarlberger Nachrichten erwischten die frischgebackene Doppel-Weltmeisterin Katharina Liensberger gestern per Telefon auf der Rückreise von Cortina d‘Ampezzo in Richtung Heimat Göfis. Seit dem Gewinn ihrer dritten Medaille, der zweiten Goldmedaille, waren etwas mehr als 24 Stunden vergangen und Liensberger gab offen zu, „dass ich die Erfolge der letzten Tage erst jetzt langsam realisieren kann. Es ist ein Wahnsinn, was da passiert ist. Ich bin richtig happy und es fühlt sich einfach noch immer wunderschön an, dass sich so viele Menschen mit mir mitgefreut haben.“
Die Stunden nach ihrem großartigen Triumph im Slalom vergingen laut Liensberger wie im Flug. Doch bevor sie ins Ländle aufbrach, war sie noch als Zuseherin beim Silbermedaillengewinn von Adrian Pertl an der Rennstrecke und genoss noch einmal die Atmosphäre der Stätte ihres Erfolgs, bevor in den nächsten Tagen wieder viele Pressetermine auf die 23-Jährige warten. Bereits heute ist sie Gast bei „Talk im Hangar“ auf Servus TV.
Keine Vergleiche mit Legenden
Doch davor gab es gestern Abend noch das große Wiedersehen mit ihrer Familie, die aufgrund von Corona zum Leidwesen der „Gold-Kathi“ nicht live vor Ort war. „Natürlich war es schade, dass niemand meiner Familie da sein konnte, aber dafür fällt die Freude über das Wiedersehen umso größer aus“, erklärt Liensberger. Dass sie in Zukunft mit Vorarlbergs Ski-Größen wie Marianne Jahn und Anita Wachter in einem Atemzug erwähnt werden wird, sieht die Göfnerin als ehrenhaft, aber auch gelassen an. „Ich habe darauf einen anderen Blickwinkel, will mich nicht mit diesen tollen Persönlichkeiten vergleichen oder an Titeln messen. Denn jede Sportlerin hat ihre eigene Geschichte. Aber uns alle verbindet die Freude am Skifahren.“ Nun darf sich Liensberger zusätzlich über drei Mal Edelmetall freuen, deren Stellenwert für sie enorm hoch ist: „Weil so viel Arbeit dahintersteckt, die ich ohne die Unterstützung von so vielen Menschen in meinem Umfeld nicht bewältigen hätte können. Angefangen bei Vater und Mutter, über meinen gesamten Trainer-stab bis hin zu den Sponsoren.“ Abschließend richtet sich Liensbergers Blick schon wieder auf die Zukunft: „Es stehen wichtige Rennen an, ich freue mich auf die nächsten Aufgaben.“ Nach Edelmetall würde Liensberger Kristall sicher auch gut zu Gesicht stehen.
„Die Medaillen haben einen so großen Wert für mich, weil so viel Arbeit dahinter steckt.“

Nach zweimaliger Laufbestzeit blickte Kathi Liensberger im Slalom mit einem breiten Lächeln im Gesicht und voller Stolz auf die Anzeigetafel.