Izzi Hämmerle: Großer Ärger über “Nasenbohrerkurs”

Sport / 04.03.2021 • 15:35 Uhr
Izzi Hämmerle: Großer Ärger über "Nasenbohrerkurs"
Fotofinish im Finale beim Snowboardcross-Weltcuprennen in Bakuriani in Georgien, von links: Lukas Pachner, Éliot Grondin, Alessandro Hämmerle und Lorenzo Sommariva. REZI KENIA

Nach Platz vier beim SBX-Weltcuprennen in Bakuriani machte Alessandro Hämmerle seinem Unmut Luft.

Bakuriani Verzweiflung, Enttäuschung, Wut – Alessandro Hämmerle wusste nach seinem vierten Platz beim ersten von zwei Weltcuprennen in Bakuriani nicht wirklich, wie ihm geschah. Da dominierte der 27-jährige Montafoner all seine Läufe, auch das große Finale, doch in der Endphase „sind alle an mir vorbeigeflogen“.

„Diesen Kurs kannst du mit den Händen in der Hose runterfahren.“

Alessandro Hämmerle, Snowboardcrosser


Schon zwischen den Läufen gab es viel Gesprächsstoff, weil man vor allem die „gefühlt 1000 Meter nach der letzten Kurve mit den Händen in der Hosen fahren kann“. Deshalb gab es durchaus kontroverse Meinungen zwischen Trainern und Alessandro Hämmerle, die Taktik betreffend. Der Weltcupführende blieb gestern dabei, versuchte seine Läufe von der Spitze aus zu dominieren und kontrollieren. Am Ende aber sollte es sich als falsch erweisen, denn die Konkurrenz im Windschatten hatte es am Ende leichter. „Ein absoluter Nasenbohrerkurs!”, ärgerte sich „Izzi“, der schon im Vorfeld Bedenken hinsichtlich der Weltcuptauglichkeit ausgesprochen hatte. Vor allem die niedrige Geschwindigkeit sowie der Gegenwind machten den Führenden auf der langen Zielgerade zu schaffen. „Morgen will wohl keiner mehr die Führungsarbeit leisten“, sieht Hämmerle dem zweiten Rennen kritisch entgegen. „Denn das hat nichts mehr mit Snowboardcrossrennen zu tun. Wenn du an der Konkurrenz vorbeifährst, alles gibst und dann doch keine Chance hast, macht es wenig Spaß.“ Einer der Profiteure war ausgerechnet Hämmerle schärfter Konkurrent im Kampf um Weltcupkristall, der Kanadier Éliot Grondin. Der 19-Jährige feierte eine Fotofinish-Sieg gegen den Österreicher Lukas Pachner (29), der damit sein bestes Weltcupresultat (2017 in La Molina) einstellte. Hämmerle musste sich letztendlich mit Platz vier zufrieden geben, denn auch der Italiener Lorenzo Sommariva (27) fuhr knapp vor der Ziellinie noch am Vorarlberger vorbei.
Für Luca Hämmerle war schon vorher Endstation. Der 24-Jährige erwischte drei Wellen auf der Zielgeraden nicht gut und damit waren seine Chancen dahin. Am Ende platzierte sich der 24-Jährige auf Rang 21. Besser lief es VSV-Kollege Julian Lüftner (28), der das Viertelfinale erreichte und am Ende Platz 14 belegte.


In der Gesamtwertung verkürzte Grondin (262 Punkte) vor den beiden letzten Saisonrennen in Bakuriani und Veysonnaz (20. März) seinen Rückstand auf Hämmerle (270) auf acht Zähler.