Diese Frau fährt im Ferrari den Männern davon

Fabienne Wohlwend jubelt nicht nur über den ersten Saisonsieg, sondern auch über den Vize-WM-Titel. Damit war es ein perfekter Start in das neue Rennjahr in ihrem Ferrari 488 Challenge Evo.
Misano Auf ihrer Lieblingsstrecke im italienischen Misano kehrte die Liechtensteinerin Fabienne Wohlwend nach langer Rennpause wieder ins Cockpit zurück. Im Rahmen der Ferrari Challenge stand das im Oktober verschobene Saisonfinale auf dem Programm. Der Schellenbergerin gelang dabei in ihrem fabriksneuen Ferrari 488 Challenge Evo ein perfekter Start ins neue Rennjahr. Gleich beim ersten Auftritt im neuen Jahr konnte sie das 30-Minuten-Rennen für sich entscheiden und somit den ersten Saisonsieg einfahren. Nach dem fünften Rang in der Qualifikation gelang ihr ein optimaler Rennstart und sie verbesserte sich auf Rang drei. Kurz vor Rennende konnte sie auch noch den amerikanischen Ferrari-Champion Cooper MacNeil überholen und feierte damit den Klassensieg. Damit sicherte sie sich auch Rang zwei in der Saisonwertung, und dies ein Rennen vor Schluss.
Auch in Rennen zwei musste die 23-jährige Liechtensteinerin zunächst eine Aufholjagd starten, um sich am Ende den dritten Rang im Tagesklassement zu sichern. „Im ersten Rennen hatte ich einen sehr guten Start, und das zweite war eines meiner besten überhaupt. Weil das neue Auto viel härter und steifer war, war das Heck nervöser als beim bisherigen Ferrari. Daher hatte ich am Anfang Probleme mit dem Fahrverhalten.“
Aber bis zum Weltfinalrennen am Sonntag hatte sie sich gut an ihr neues Gefährt gewöhnt. Auch hier startete die Schellenbergerin, die ihre Fitness in Göfis verbessert, von Startplatz fünf. Doch im dritten Rennen des Wochenendes ließ sie das nicht aus dem Konzept bringen. Wieder startete sie sehr gut und machte gleich in Runde eins zwei Plätze gut. Somit war sie hinter dem Franzosen Thomas Neubauer und dem Belgier Florian Merckx auf Rang drei. Immer wieder fuhr sie im Windschatten des Belgiers und setzte zu Überholmanövern an. Doch schlussendlich behielt ihr Konkurrent Platz zwei. Da Rennsieger Neubauer aufgrund einer technischen Manipulation nach Rennende disqualifiziert wurde, konnte sich Wohlwend nach ihrem Vizeeuropameistertitel am Ende auch über den Vizeweltmeistertitel freuen. „Natürlich hätte ich diesen zweiten Platz lieber auf der Strecke geholt. Ich habe es zweimal mit Merckx probiert, aber er blockte mich ab. Zudem hatte ich den Amerikaner im Rücken und musste auf ihn aufpassen. Ich bin trotzdem mit allem zufrieden. Das neue Auto lief perfekt, und das Team hat bei den Abstimmungsarbeiten einen super Job gemacht“, freute sie sich über einen gelungenen Auftakt ins Rennjahr 2021, das mit Ferrari Challenge und W-Series vollgepackt ist. HFL