Ein positiv Verrückter

Sport / 09.03.2021 • 18:00 Uhr
Ein positiv Verrückter
Im Training ist Manu Hervás in seinem Element. Das Bild zeigt den Altacher Cotrainer mit Csaba Bukta. SCRA

Altachs neuer Cotrainer Manu Hervás spricht nicht weniger als fünf Sprachen.

Altach Bereits von weitem sind die Anweisungen von SCRA-Cotrainer Manu Hervás zu hören. Immer wieder unterbricht der Spanier die Trainingsübungen, um lautstark seine Anweisungen zu geben. Seit zwei Wochen ist die Cashpoint Arena der neue Arbeitsplatz des 34-jährigen Ex-Admira-Spielers (Saison 2010/11), der gemeinsam mit Cheftrainer Damir Canadi den Klassenerhalt im Rheindorf schaffen möchte.

„Es ist gut zehn Jahre her, seit ich letztmals regelmäßig Deutsch gesprochen habe.“

Manu Hervás, Cotrainer Cashpoint SCR Altach


Im Sommer 2020 stieß Canadi bei der Suche nach einem geeigneten Assistenztrainer für seine zweite Amtszeit bei Atromitos Athen auf den „positiv-verrückten“ Madrilenen und zögerte keine Sekunde, ihn auch bei der Rückkehr ins Rheindorf mit an Bord zu nehmen. „Uns verbinden Werte wie Loyalität, Konsistenz, Respekt und Ehrlichkeit“, nennt Manu Hervás die Basis der guten Zusammenarbeit mit dem Wahl-Vorarlberger. Dass der ehrgeizige Cotrainer irgendwann auch selbst die Rolle des Cheftrainers einnehmen möchte, daraus macht er keinen Hehl. Canadi sieht er dabei als idealen Förderer: „Damir gibt mir den Raum, meine eigenen Ideen einzubringen und die Freiheit, die ich brauche, um mich weiterzuentwickeln.“

Im Nachwuchs bei Atlético

Und so ist es Hervás, der immer wieder die Laufwege der Offensivspieler adjustiert, während sein Chef aus einiger Ferne interessiert beobachtet. Es ist geradezu zu spüren, wie der ehemalige spanische Nachwuchsnationalspieler, der die Nachwuchsakademie von Atlético Madrid durchlaufen hat, in seiner Rolle aufgeht. Obwohl oder gerade weil die Mannschaft im Abstiegskampf steckt, will er seine positive Energie auf die Spieler übertragen: „Selbstverständlich ist in unserer Situation Druck da. Aber wir sollten nicht vergessen, dass wir einem Beruf nachgehen dürfen, den wir alle lieben. Die Fähigkeit, positiv zu bleiben, das eigene Ziel im Blick zu behalten und sich nicht von der äußeren Unruhe vom Weg abbringen zu lassen, sind wichtige Faktoren, um am Ende erfolgreich zu sein.“ Neben seiner sportlichen Kompetenz schätzt Canadi seinen Co auch für dessen Sprachkenntnisse. Bereits bei seiner Antrittspressekonferenz sagte der SCRA-Chefcoach: „Gemeinsam sprechen wir acht Sprachen und decken damit fast jeden Kader ab, den es im Fußball gibt.“ Hervás war bereits als Aktiver viel unterwegs und kann sich deshalb auf Spanisch, Englisch, Norwegisch, Griechisch und Deutsch verständigen. Wobei er, auf seine Deutsch-Kenntnisse angesprochen, gesteht: „Es ist gut zehn Jahre her, seit ich letztmals wirklich regelmäßig Deutsch gesprochen habe. Es ist noch irgendwo in meinem Hinterkopf vorhanden, und ich versuche, es mehr und mehr wieder in meinen Alltag zu integrieren.“

Ein wichtiges Instrument

Die Sprache ist für ihn ein wichtiges Werkzeug für erfolgreiche Arbeit. Auf dem Platz ist das sehr lautstark zu hören. Daneben ist er eher um Ruhe bemüht – „wir wollen uns nicht von Nebenschauplätzen ablenken lassen“ – denn auch darin liegt für Manu Hervás ein Schlüssel im Rennen um den Klassenerhalt.

Oum Gouet will zum Afrika Cup

Samuel Oum Gouet steht erneut im Kader der Kamerunischen Nationalmannschaft. Am Montag erhielt der 23-jährige Mittelfeldspieler seine Einberufung für die beiden Afrika-Cup-Qualifikationsspiele gegen Kap Verde (26. März) und Ruanda (30. März). Als Gastgeber ist Kamerun bereits fix für das Endrundenturnier im Januar 2022 qualifiziert und Oum Gouet möchte sich mit guten Leistungen dafür empfehlen: „Die Teilnahme am Afrika Cup wäre die Erfüllung eines Kindheitstraums.“