Giro d’Italia 2021 – Mein Tagebuch: Matthias Brändle und seine Gedanken zum Ruhetag

Sport / 17.05.2021 • 21:00 Uhr
Giro d’Italia 2021 – Mein Tagebuch: Matthias Brändle und seine Gedanken zum Ruhetag
Im Tourbus von Israel Start-Up Nation wird das Essen für Brändle und Co. zubereitet. NOA ARNON

1650 Kilometer und 17.000 Höhenmeter liegen nun schon hinter mir. Noch ist nicht Halbzeit, aber wir sind nicht mehr weit davon entfernt. Zeit für den ersten Ruhetag. Denn die Beine schmerzen, auch das eine oder andere kleine Wehwehchen ist zu spüren. Der Giro hinterlässt schön langsam seine Spuren.
Als Team waren wir bisher recht erfolgreich, waren wir doch bei jeder Etappe vorne dabei und unser Kapitän Dan Martin zeigt als Gesamtachter, dass er vorne mitfahren kann.
Meine Etappe war bislang noch nicht dabei. Das liegt zum einen daran, dass ich als Helfer eingeplant bin und zum anderen daran, dass die bisherigen Etappenprofile entweder zu leicht oder eben zu schwer waren, sodass ich mir von vornherein keine Möglichkeit auf einen Etappensieg ausgerechnet hatte.
Für den Ruhetag habe ich mir vorgenommen, viel zu schlafen, die Beine mal wieder glatt zu rasieren und dem Körper eine Pause zu gönnen. Zumal der Support vor Ort optimal ist. Der Osteopath ist für uns da, dazu die tägliche Massage und das gute Essen – das ist bei einem durchschnittlichen Tagesverbrauch von etwa 5000 Kilokalorien durchaus essenziell.
Ein weiterer Punkt sind die langen Tage durch die Transfers und die Länge der Etappen. Ich glaube fast, wir verbringen gleich viel Zeit im Teambus wie auf dem Rad. Das liegt zum einen daran, dass wir immer gut 1,5 Stunden vor dem Start eintreffen und es nach der Etappe etwas dauert, bis wir wegkommen. Duschen, essen – und ab die Post. Das sind dann immer die Momente, wo ich mich gemütlich hinlege und das Tagebuch niederschreibe.