Ab sofort Polizeischutz für Brändle und Co. bei Giro d’Italia 2021

Sport / 18.05.2021 • 23:15 Uhr
Ab sofort Polizeischutz für Brändle und Co. bei Giro d'Italia 2021
Am Ruhetag ließ sich Matthias Brändle vom Team-Osteopathen behandeln. VN

Israelisches Radteam im Fokus der Sicherheitsmaßnahmen. Italiens Behörden reagieren auf Eskalation im Nahen Osten.

PERUGIA Unruhe am ersten Ruhetag des 104. Giro d‘Italia rund um die Sicherheit der Fahrer, im Speziellen des israelischen Radteams Start-up Nation. Seit Dienstag nämlich wurde der Mannschaft mit dem Hohenemser Matthias Brändle („Etwas ungewohnt, aber damit habe ich kein Problem“) Polizeischutz zur Seite gestellt. Grund dafür ist die Eskalation im Nahen Osten, wo sich Palästinenser und israelisches Militär heftige Kämpfe liefern. Europaweit gab es bereits antisemitische Proteste. Davor sollen die Teammitglieder während der UCI-World-Tour-Radrundfahrt abgeschottet werden. Zumal heute auf der elften Etappe – Start in Perugia – mit einer 35 km langen Schotterstraße eine schwere sportliche Herausforderung auf Fahrer und Material wartet. „Da ist es wichtig, in den Spuren der Autoreifen zu bleiben und als Team zusammenzubleiben, um bei einem Defekt schnellstmöglich reagieren zu können.”
Am Ruhetag selbst begnügte sich Brändle mit einer kurzen Radeinheit. Massage und ein Besuch beim Team-Osteopathen rundeten den Tag ab. Zudem fand der 31-Jährige ein wenig Zeit, die ersten zehn Tage Revue passieren zu lassen. Die Form, so Brändle, stimmt absolut. „Besser als im Vorjahr“, lautet seine Einschätzung. Der Vorarlberger führt dies auch darauf zurück, dass er in diesem Jahr bislang nicht nur mehr Trainings-, sondern auch mehr Rennkilometer in den Beinen hat. Zudem hat er aufgrund der veränderten Mannschaftszielsetzung vor dem Giro zwei Kilogramm abgenommen. „Das spüre ich vor allem in den Bergen. Derzeit tue ich mir noch leicht“, erzählt der aktuell 79 kg wiegende Radprofi. Es ist 2021 die Gesamtwertung, die das große Teamziel ist. Im Vorjahr waren es noch die Sprintetappen gewesen.

Team hat schon 35.000 Euro verdient

Die gute Form bei Brändle war zuletzt auf der zehnten Etappe zu sehen, als er am Berg in der 70-Mann-Spitzengruppe mithielt und so ein wertvoller Helfer im Etappenfinale war. Der Lohn waren Platz drei für Teamkollege Davide Cimolai und weitere Einnahmen in die Teamkasse. Bislang betragen die Einnahmen aus den ersten Teilstrecken 35.000 Euro. Am Ende der Rundfahrt wird der Gewinn beim Giro nicht nur unter den sieben Fahrern ausbezahlt, zehn Prozent des Gesamtbetrages werden unter den Betreuern aufgeteilt.