Ein besonderer Tag für Akademie- und Special-Needs-Team-Spieler

Nicht nur Akademie-Leiter Dietmar Berchtold (“Bin mir nicht sicher, wer mehr profitiert hat”) zeigte sich begeistert vom „Tag der Inklusion“ .
Bregenz Es wurde zu einem berührenden Fußballerlebnis, der „Tag der Inklusion“ in der Fußballakademie Vorarlberg in der Mehrerau. „Das habe ich in dieser Form noch nie erlebt“, freute sich SCRA-Specials-Trainer Slobodan Priselac von ganzen Herzen. Neben dem Special-Needs-Fußballteam des Cashpoint SCR Altach waren auch die Kicker von Special Olympics Vorarlberg zu Gast in der Akademie. Deren Leiter Dietmar Berchtold (47) hatte mit seinem Trainerteam Heinz Fuchsbichler (53), Teddy Pawlowski (67), Helmut Hafner (38) und Gerd Küng (49) eingeladen. „Ich war beeindruckt, mit welcher Offenheit, mit welchem Respekt und mit welchem persönlichen Engagement die jungen Akademie-Spieler unseren Jungs mit Beeinträchtigungen begegnet sind. Das habe ich in der Form noch nicht erlebt“, blickt Priselac zurück. „Es war ein großartiger Tag für meine Jungs.“
„Wenn es das Wort Inklusion nicht gäbe, dann müsste man es für diesen Tag erfinden.“
Slobodan Priselac, Trainer SCRA-Special-Needs-Team
Für die Spieler der U-15-, U-16- und U18-Mannschaften der Akademie begann der Tag bereits um acht Uhr. Nur eine Stunde später wartete das gemeinsame Frühstück mit den Special-Needs-Kickern im Klosterkeller. Dabei gesellten sich mit Martin Kobras (35) und Johannes Tartarotti zwei Altach-Spieler als Gäste hinzu, sehr zu Überraschung aller Spieler. Schnell war eine interessante Fragestunde eröffnet, die fast den geplanten Trainingstag vergessen ließ.
Mit einem gemeinsamen Aufwärmprogramm wurde dann in bester Stimmung in der Turnhalle der sportliche Tag eingeleitet. Zudem wurden Mannschaften gebildet: Je ein U-15-, U-16- und U-18-Spieler bildete mit drei „Special Friends“ ein Team. „Egal ob mit oder ohne Behinderung. Ab diesem Zeitpunkt waren es nur noch junge Menschen, die miteinander ihren Lieblingssport Fußball betrieben. Wenn es das Wort ,Inklusion‘ nicht gäbe, dann müsste man es für diesen Tag erfinden“, war Priselac sichtlich berührt. Als gelebte Akademie-Philosophie wollte Berchtold den Tag verstanden wissen. „Ich bin mir auch nicht sicher, wer mehr profitiert hat. Unsere Akademie-Spieler oder die Specials. Wir wollen ja nicht nur Fußballer, sondern Persönlichkeiten ausbilden.“ Genau das gehöre zum Rüstzeug, um es auch im Sport weit nach oben zu schaffen.
Wichtiger Entwicklungsschritt
Berchtold, seit dem Sommer 2018 Sportlicher Leiter in der Fußballakademie, ist zutiefst überzeugt davon, dass es nur Persönlichkeiten im Leben ganz nach oben schaffen, andererseits aber auch verstehen damit umzugehen, wenn es im Fußball nicht ganz nach oben reichen sollte. „Mit dieser Wirklichkeit müssen wir leben. Das sollen die Spieler auch wissen – und dennoch alles für ihren Traum Profifußballer investieren.“ So gesehen ist für den AKA-Leiter der „Tag der Inklusion“ eine weitere wichtig Einheit in Sachen Persönlichkeitsentwicklung. Deshalb galt am Ende des Tages sein Dank vor allem den Protagonisten, die mit viel Spaß, Herz, Leidenschaft und sportlichem Ehrgeiz bei der Sache waren. „Ich danke dem Special Needs Team des SCR Altach sowie den Special Olympics Vorarlberg für die Möglichkeit, einen gemeinsamen Trainingstag durchzuführen.“