Dank “Weltklasse”-Embolo: Hütter-Elf bricht den Fluch in Wolfsburg

Sport / 02.10.2021 • 19:00 Uhr
Dank "Weltklasse"-Embolo: Hütter-Elf bricht den Fluch in Wolfsburg
Gladbach-Coach Adi Hütter und Wolfsburg-Trainer Mark van Bommel brauchten anscheindend einen Dolmetscher im Ohr, um sich nach Spielende unterhalten zu können. apa

Mönchengladbach kommt unter Adi Hütter endlich in Fahrt.

Wolfsburg Adi Hütter drückte Breel Embolo ganz fest an sich und tätschelte seinem Matchwinner anerkennend die Wange. Der Schweizer Nationalspieler hatte gekämpft, gespielt und vor allem artistisch getroffen – am Ende stand für Borussia Mönchengladbach das Ende eines Fluchs: Mit 3:1 (2:1) gewannen die Rheinländer nach fast 18 Jahren erstmals wieder beim VfL Wolfsburg.

“Ich hoffe, Breel feiert noch, das gehört dazu nach so einer Leistung”, sagte Nationalspieler Jonas Hofmann bei Sky. Embolo fehlte noch, als die Kollegen bereits Interviews gaben – in den 90 Minuten zuvor war er überall gewesen: Schon in der fünften Minute brachte er Gladbach mit einem spektakulären Fallrückzieher in Führung, rund 90 Sekunden später leistete er die Vorarbeit zu Hofmanns 2:0 (7.). “Er hat den Körper, die Schnelligkeit, die Wucht, damit ist er sehr unangenehm für jede Verteidigung”, sagte Hofmann. Für seinen Teamkollegen Jordan Beyer war es “weltklasse, was Breel gespielt hat. Wir können froh sein, so einen Spieler da vorne drin zu haben.”

Erster Auswärtssieg unter Hütter

Die Borussia schaffte mit ihrem ersten Auswärtssieg der Saison den Anschluss ans obere Tabellendrittel. Wolfsburg dagegen ist nun seit fünf Pflichtspielen sieglos.

Dabei hatte der VfL sich nach dem frühen Doppelschlag der Gäste berappelt und noch in der ersten Hälfte den Anschluss durch Luca Waldschmidt (24.) geschafft. Doch zu mehr reichte es nicht, Joe Scally (90.+5) erhöhte in der Nachspielzeit gar auf 3:1 für Gladbach.

Die Schlussphase ab der 78. Spielminute absolvierten die Wölfe nach einer Gelb-Roten-Karte für Maxence Lacroix mit zehn Spielern, den fälligen Strafstoß für ein Foul an Embolo hielt Koen Casteels nach einem schwachen Versuch von Lars Stindl.

Gladbach hatte seit November 2003 bei 16 Bundesliga-Dienstreisen nach Wolfsburg immer wieder einen Sieg verpasst. Jetzt brachten sie den so eindrucksvoll in die Saison gestarteten Niedersachsen die zweite Liga-Niederlage in Folge bei.

Mit Selbstvertrauen

Die Gäste waren nach dem befreienden Sieg in der Vorwoche gegen Borussia Dortmund mit breiter Brust angereist und lieferten in Wolfsburg sofort Präzisionsarbeit ab. Vor dem Führungstreffer traf Denis Zakaria eine Direktabnahme nach Ecke von Hofmann zwar noch nicht voll. Der Schussversuch entpuppte sich aber als perfekte Vorlage für Embolo, der dann artistisch vollendete.

Die Wölfe leisteten sich immer wieder leichte Unkonzentriertheiten im Aufbau, was gefährlich war gegen konsequent umschaltende Gladbacher. Zur Halbzeitpause war die Partie dennoch offen. Nach dem Wiederanpfiff deutete Kouadio Kone mit einem strammen Rechtsschuss sofort an, dass Gladbach sich nun keineswegs einigeln wollte (51.). Kurz danach scheiterte Dodi Lukebakio auf der Gegenseite am bestens postierten Yann Sommer (54.).

Die Wolfsburger Königsklassen-Teilnehmer schalteten nun, angetrieben vom emsigen Maximilian Arnold, noch einmal einen Gang höher und drängten auf den Ausgleich. Doch auf der Gegenseite bekamen sie Embolo nie in den Griff.