World Cup der Fußballer als Vorbild für Segler

Neuer Nationencup für die weltbesten Segler. Team Austria beim Testevent in der Schweiz in Front.
GRandson Die Zusammensetzung klingt vielversprechend: In Anlehung an den America-Cup soll der neu gegründete Gold Cup der Star Sailors League (SSL) die internationale Inshore-Segelszene um einen Topevent bereichern. Dabei soll Besten der Besten als Nationalteam im Zweijahrsryhtmus gegeneinander antreten. Wie beim World Cup der Fußballer oder anderen Ballsportarten sollen durch Qualifikations- und Viertelfinalrunden, Halbfinale und ein abschließendes K.-o.-Finale die beste Nation ermittelt werden. Zum ersten Mal soll der neue Wettbewerb im Mai und Juni 2022 auf dem Genfer See stattfinden. Teilnahmeberechtigt sind Teams aus allen 144 Mitgliedsnationen von World Sailing.

Gesegelt wird auf 14 Meter langen OneDesign-Booten, die vom Veranstalter gestellt werden, um eine größtmögliche Chancengleichheit aller Teams zu gewährleisten. Die mit einem asymmetrischen Spinnaker ausgestatteten Boote, die weder über Wasserballast noch einen modernen Kanting-Kiel verfügen, sollen mit einer achtköpfigen Crew gesegelt werden. Je nachdem, ob Leicht- oder Starkwindverhältnisse herrschen, kann der Skipper vor jeder Wettfahrt seine Crew aus dem gemeldeten Seglern zusammenstellen, darf aber nicht das maximale Gewichtslimit der Mannschaft überschreiten.
Bei der ersten Qualifikationsregatt im September setzte sich Südafrika mit America-Cup-Sieger Ian Ainslie als Skipper vor Thailand, Malaysia und der Ukraine durch. Bei der zweiten Testregatta vor einer Woche setzte sich Kroatien vor Brasilien, Ungarn und der Schweiz, mit Skipper Eric Monnin durch.
Team Österreich auf Finalkurs
Aktuell wir gerade in Grandson am Neuenburger See die dritte und letzte Qualifikationsregatta ausgetragen. Die von Skipper Thomas Zajac angeführte rot-weiß-rote Crew, mit den 49er-Olympiastartern Benjamin Bildstein und David Hussl sowie 470er-Vorschoter Lukas Mähr, führt nach vier von sechs Vorläufen ihre Vierergruppe an. Nach drei ersten Plätzen und einem dritten Rang hält die Zajac-Equipe bei sechs Punkten. Verfolger Schweden hat zehn, Spanien 13 und Serbien 14 Zähler auf dem Konto.
Benjamin Bildstein: „Vor dem letzten beiden geplanten Wettfahrten in der Qualifikation heute und morgen (jeweils ab 11 Uhr) befinden wir uns klar auf Kurs in Richtung Grand Final. Wir haben das erste Etappenziel praktisch erreicht, wollen uns damit aber nicht zufrieden geben und auch im Grand Final am Sonntag um den Sieg mitmischen.“ In der Parallelgruppe liegt Polen, mit Doppel-Olympiasieger und SSL-Mitinitiator Mateusz Kusznierewicz als Skipper, mit sechs Punkten vorne, dahinter folgen Peru (11), Slowenien (12) und Dänemark (13.).
Unisono die Meinung der drei Ländle-Segler: „Der Gold Cup ist ein großartiges Spektakel. Er ist eine absolut geniale Sache und die ultimative Herausforderung in Sachen Teamarbeit“, so Bildstein.
