Weltmeisterschaft lockt Stars und Sternchen

Vorarlbergs Hallenradsportler wollen bei der am Freitag beginnenden Weltmeisterschaft in Stuttgart die Erfolgsserie fortsetzen.
Stuttgart Nach der coronabedingten Absage 2020 gibt sich von Freitag bis Sonntag die Weltelite des Hallenradsports zum vierten Mal nach 1959, 2010 und 2016 ein Stelldichein in Stuttgart. Knapp 180 Aktive aus 20 Nationen messen sich im sportlichen Wettstreit in der baden-württembergischen Landeshauptstadt um Medaillen und Platzierungen bei der 85. Weltmeisterschaft im Radball bzw. 65. im Kunstradfahren des Internationalen Radsport-Weltverbands (UCI).
Letztmals 1995 ohne Medaille
Wie in den letzten drei Jahrzehnten stellt Vorarlberg das komplette ÖRV-Aufgebot und kann auf eine Erfolgsbilanz der Extraklasse verweisen. Seit 1979 gab es lediglich drei Weltmeisterschaften (1990, 1994 und 1995), in denen Vorarlberg ohne Top-3-Platzierung blieb. Verlässlich wie ein Schweizer Uhrwerk kehren die heimischen Perfektionisten auf zwei Rädern seit nunmehr 26 Jahren ohne Unterbrechung mit Edelmetall im Gepäck ins Ländle zurück. Die imponierende Ausbeute 96 Medaillen, davon 15 Goldene, 22 Silberne und 59 Bronzene, spiegelt den großen Stellenwert und die qualitative und hochwertige Arbeit im heimischen Fachverband wider.
85. Weltmeisterschaft im Radball und 65. im Kunstradfahren 2021 in Stuttgart
Team Österreich
Radball
Patrick Schnetzer/Stefan Feurstein (RV Dornbirn)
Ersatz: Pascal Fontain/Robert Rutkowski (Dornbirn)
Kunstrad
Einer
Lorena Schneider (RC Höchst), Michelle Andrich (RV Hohenems); Ersatz: Elisabeth Moser (RV Hohenems), Marcel Schnetzer(RC Höchst)
Zweier
Rosa Kopf/Svenja Bachmann (RV Enzian Sulz)
Zweier Open
Marcel Schnetzer/Katharina Kühne (Höchst)
Vierer
Leonie Huber, Lea Schneider, Lukas Schneider und Julia Wetzel (Höchst)
Die Einsatzzeiten der ÖRV-Sportler
Freitag: 17 Uhr: Michelle Andrich (Vorrunde); 19 Uhr: Schnetzer/Feurstein – Frankreich; 20.15 Uhr: Vierer (Finale); 21.15 Uhr: Lorena Schneider (Vorrunde)
Samstag: 10.15 Uhr: Schnetzer/Feurstein – Belgien; 15 Uhr: Schnetzer/Feurstein – Schweiz; 16 Uhr: Schneider, Andrich (Finale Einer?), 17 Uhr: Schnetzer/Feurstein – Tschechien; 20.30 Uhr: Schnetzer/Kühne (Finale); 21.45 Uhr: Schnetzer/Feurstein – Deutschland
Sonntag: 10 Uhr: Kopf/Bachmann (Vorrunde); 11 Uhr: Schnetzer (Vorrunde); 13.30 Uhr: Schnetzer/Feurstein (Halbfinale?); 14 Uhr: Kopf/Bachmann (Finale Zweier?); 16 Uhr: Schnetzer (Finale Einer?); 16.45 Uhr: Schnetzer/Feurstein (Finale?)
Schnetzer mit neuem Partner
Die heißeste Aktie im Ländle-Aufgebot ist sicherlich im Radball gegeben. Nach sieben Welt- und sechs Europameistertiteln sowie den sechs Gesamtsiegen im UCI-Weltcup zusammen mit Markus Bröll wird Patrick Schnetzer, erfolgreichster Radballer der Gegenwart, aber mit einem neuen Partner an den Start gehen. Mit seinem Siegen bei den beiden Weltcupturnieren 2021 in Dornbirn und Beringen zusammen mit Stefan Feurstein hat Schnetzer aber eindrucksvoll bewiesen, dass er auch diesmal wieder als Favorit ins Rennen geht. „Ich freue mich auf das Großereignis und darauf, wieder vor Zuschauern zu spielen“, sagt Schnetzer (27), der schon 2010 bei der WM in Stuttgart dabei war.
Bei den Kunstradlern zählt im Einer die Höchsterin Lorena Schneider zum erweiterten Kreis der Titelanwärterinnen. Bei ihrem WM-Debüt vor zwei Jahren in Basel sicherte sich die 20-Jährige auf Anhieb die bronzene Auszeichnung.
Gespannt darf man auch sein, ob Rosa Kopf und Svenja Bachmann im Zweier nach den Bronzenen Auftritten 2018 in Lüttich und vor zwei Jahren in Basel erneut wiederholen können. Gleiches gilt für das Quartett Leonie Huber, Lea und Lukas Schneider sowie Julia Wetzel, die 2018 und 2019 ebenfalls Bronze holten.
Eine Medaille fix im Visier haben im Open-Zweier auch Marcel Schnetzer/Katharina Kühne. Der jüngere der beiden Schnetzer-Brüder ist als einziger ÖRV-Aktiver neben dem Zweier auch im Einer im Einsatz.