Dieser Fußballklub ist als einziger im Ländle noch ungeschlagen

Sport / 19.11.2021 • 10:00 Uhr
Dieser Fußballklub ist als einziger im Ländle noch ungeschlagen
Im letzten Herbstmatch des Jahres feierten die Spieler des SC Mühlebach (im Bild Kapitän Christian Amann, rotes Dress) einen 3:1-Heimsieg über das 1b des FC Schruns. Steurer

Der Dornbirner Fußballklub SC Mühlebach ist saisonübergreifend seit 21 Meisterschaftsspielen ungeschlagen. In der 4. Landesklasse überwintert man auf dem ersten Tabellenplatz.

Dornbirn Einen bislang nie dagewesenen Höhenflug erlebt der jüngste Dornbirner Klub, der im Vorarlberger Fußballverband gemeldet ist. Dabei ist der SC Mühlebach gar nicht so „jung“, liegt das Gründungsjahr 1962 doch schon 59 Jahre zurück. Als Gründungsmitglieder zeichneten Josef Hämmerle, Eugen Hämmerle, Siegfried Albrich, Manfred Canal, Walter Matt, Alois Ritsch und Andreas Winder verantwortlich. Trainings und erste Spiele fanden damals auf diversen Plätzen in Alberschwende und Haslach statt, ehe man erst auf den Sportplatz „Rote Erde“ – nahe dem Flugplatz in Hohenems – und schließlich in die jetzige Heimstätte „Sportplatz Staufenblick“ übersiedelte.

„Unser Ziel ist es, in den nächsten Jahren den Aufstieg in die 2. Landesklasse zu schaffen.“

Werner Thurnher über die sportlichen Ziele des Klubs

In der Dornbirner Straßenmeisterschaft, im Dornbirn-Cup bzw. bei Grümpelturnieren waren die Mühlebacher über Jahrzehnte gern gesehene Gäste, nun lehrt die Mannschaft den Gegnern als Aufsteiger in der 4. Landesklasse das Fürchten. Als einziges Team im Vorarlberger Fußballgeschehen blieb der Klub, dessen Spielstätte unterhalb der Staufenspitze angesiedelt ist, in der abgeschlossenen Herbstsaison ohne Niederlage.
Das Team um Spielertrainer Werner Thurnher („Unser sportliches Ziel ist es, in den nächsten Jahren den Aufstieg bis in die 2. Landesklasse zu schaffen. Das ist, denke ich, realistisch.“) feierte 13 Siege und beendete zwei Spiele remis, bei einem imposanten Torverhältnis von 62:18. Damit endete der Herbst für den Verein mit dem bislang größten sportlichen Erfolg nach dem Aufstieg in der Vorsaison. Da schaffte man als Tabellenzweiter den Gang in die nächsthöhere Klasse.
Seit dem Einstieg in die Vorarlberger Fußballmeisterschaft mit der Saison 2019/20 hat der Klub erst zwei Spiele verloren. Hingegen wurden 34 Siege eingefahren, fünf Partien endeten unentschieden. Saisonübergreifend ist der SC Mühlebach nun schon 21 Ligamatches in Serie ungeschlagen. Die letzte Niederlage kassierte die Mannschaft am 12. September 2020 bei den Juniors der Lustenauer Austria (2:4).

Die aktuelle Tabelle der 4. Landesklasse finden Sie hier.

Besondere Konstellation

Nicht alltäglich ist auch die Zusammensetzung des Spielerkaders des nunmehr sechsten Dornbirner Vereins in einer Vorarlberger Liga. Gleich vier Brüderpaare sind auf der Kaderliste zu finden. So etwa kann Spielertrainer Werner Thurnher auf Bruder Thomas ebenso zurückgreifen wie auf Philipp und Christian Amann, Bastian und Tobias Nenning sowie Stefan und Thomas Ölz. Diese Konstellation wirkt sich auch positiv auf das Vereinsleben im Klub aus. Dies zeigt sich auch an den Besucherzahlen bei Heimspielen. Sind doch rund 300 Fans bei den Spielen von Torjäger Thomas Ölz (12 Treffer) und Co. jeweils am Platz anzutreffen. „Der Teamgeist ist enorm, aber auch spielerisch haben wir uns weiterentwickelt“, bringt es Spielertrainer Thurnher auf den Punkt. Stolz ist man zudem, dass man im internen Dornbirner Ranking den FC Bremenmahd – Platz 10 in der 4. Landesklasse – sportlich bereits distanziert hat.

Erstmals ein Nachwuchsteam

Zahlreiche Siege im Dornbirner Cup bzw. in der Hobbymeisterschaft zieren das Klubhaus, dennoch fühlt man sich nunmehr als ordentliches Mitglied in den VFV-Ligen „richtig wohl“. Ein wichtiger Bestandteil für das Klubbudget war in all den Jahren ein mehrtägiges Pfingstturnier. Gilt es doch nun auch, Gelder für den Nachwuchs zu lukrieren. Erstmals stellt der Verein eine Nachwuchsmannschaft (U-11). Die Besonderheit dabei: Die 25 Jugendlichen zahlen keinen Mitgliedsbeitrag. Obmann und Nachwuchsleiter Wolfgang Matt denkt aber schon weiter. So hofft er schon bald mit drei Nachwuchsmannschaften am heimischen Meisterschaftsbetrieb teilnehmen zu können. Die Krone des Winterkönigs in der 4. Landesklasse ist laut Matt ein großer Anreiz für den Nachwuchs, dem jungen VFV-Klub beizutreten. Thomas Knobel