Altachs Torflaute hält an

Sport / 01.12.2021 • 20:56 Uhr
Altachs Torflaute hält an
Altachs Dominik Reiter (im Bild gegen Sturms Gregory Wüthrich) stand im Spiel gegen die Grazer immer wieder im Mittelpunkt.apa

Mit dem 0:1 kassierte der Cashpoint SCR Altach im Nachtrag gegen den SK Sturm die vierte Niederlage in Folge – und in allen Spielen waren die Rheindörfler ohne Torerfolg geblieben. Die Canadi-Elf ist nun schon 367 Minuten ohne einen erzielten Treffer.

Altach Widrige Verhältnisse, starker Regen in den Anfangsminuten und ein tiefer Platz, machten es Altach nicht leicht, die Blamage aus dem Tirol-Match gegen Sturm vergessen zu machen. Trainer Damir Canadi nahm dafür Umstellungen, in personeller und taktischer Hinsicht, vor. So ließ er in einem 3-4-3-System im Angriff neben Atdhe Nuhiu und Noah Bischof auch noch Dominik Reiter stürmen. Zudem rückten Felix Strauss und Samuel Mischitz neu in die Mannschaft. Und die war sichtlich bemüht, ging aggressiver zu Werke als zuletzt, allein die schon bekannte Abschlussschwäche blieb. Es war nämlich Altach, das die erste Großchance des Spiels vorfand. Reiter verschoss allein vor Sturm-Goalie Jörg Siebenhandl, nachdem über Bischof und Nosa Edokpolor schnell nach vorne gespielt wurde (27.). Für einmal wurde das taktische Rezept umgesetzt: Balleroberung und schnell das Mittelfeld überbrücken. Nur die Belohnung in Form eines Treffers blieb aus.

Admiral Bundesliga 2021/22

14. Spieltag (Nachtrag)

Cashpoint SCR Altach – SK Sturm Graz 0:1(0:1)

Altach, Cashpoint Arena, keine Zuschauer, SR Alan Kijas (NÖ)

Tor: 37. 0:1 Sarkaria

Gelbe Karten: 18. Gazibegovic (Sturm/Foulspiel), 64. Ilzer (Sturm-Trainer)

Cashpoint SCR Altach (3-4-3) Casali – Strauss, Zwischenbrugger, Pape Alioune – Mischitz (72. Bukta), Sebastian Aigner, Haudum (84. Schreiner), Edokpolor (77. Prokop) – Reiter (77. Tartarotti), Nuhiu, Bischof (84. Bumberger)

SK Sturm Graz (4-4-2) Siebenhandl – Gazibegovic (61. Jäger), Affengruber, Wüthrich, Dante – Sarkaria, Gorenc-Stankovic, Ljubic, Prass (86. Geyrhofer) – Yeboah (61. Niangbo), Jantscher (86. Borkovic)

Und so waren es die Gäste, die für das einzige Tor im Spiel sorgen sollten. Doppelt bitter, dass es eine Standardsituation war, die von den Grazern ausgenutzt wurde. Ein flach gespielter Eckball ließen zwei Sturm-Spieler passieren und dahinter löste sich Manprit Sarkaria geschickt und traf zur Führung der Grazer (37.). Es sollte letztendlich der Siegtreffer werden.

Keine Wechsel zur Halbzeit

Personell unverändert, doch in ihrer Spielauffassung noch mutiger kamen die Gastgeber aus der Kabine. Sturm wurde nun früher attackiert, das Spiel nahm dadurch Fahrt auf – und Altach übernahm mehr und mehr das Kommando. Nur Tormöglichkeiten blieben Mangelware. Vielmehr war es Sturm, das durch Jakob Jantscher für eine erste Torgefahr sorgte. Doch der Sturm- Kapitän setzte den Ball neben den Pfosten (55.). Die Rheindörfler aber blieben am Drücker – und Reiter kam zu seiner zweiten Torchance. Wieder waren Edokpolor und Bischof die Vorbereiter, doch in der Mitte wurde Reiter von Wüthrich und Dante gedoppelt und elfmeterreif attackiert, weshalb sein Kopfball eine leichte Beute für Siebenhandl wurde (68.).

Die Spielanteile hatten sich zu diesem Zeitpunkt längst verschoben. Auch dank der Willenskraft, die Altach an diesem Abend an den Tag legte. Das allein sollte gegen den Europa-League-Teilnehmer am Ende nicht reichen. Bitter, weil Sturm durchaus anfällig war. Die Vorarlberger wussten die aber nicht zu nutzen, vor allem weil man im Abschluss harmlos blieb. So sind es nun 367 Minuten ohne Torerfolg – Negativrekord für den heimischen Bundesligaklub. Dabei ergab sich in der 95. Minute noch eine letzte Chance in Form eines Freistoßes an der Strafraumgrenze: Doch Siebenhandl parierte den Schuss von Nuhiu. Und „hängt“ die Rote Laterne nach der vierten Niederlage in Folge weiter in Altach.

Gute Leistung nicht belohnt

Auf diese Leistung könne man aufbauen, meinte danach Kapitän Jan Zwischenbrugger, auch wenn er betonte: „Das Ergebnis ist natürlich wieder enttäuschend.“ Der 31-Jährige aber lobte den neuen Mannschaftsgeist.
Dies sah auch Damir Canadi so. Die nicht einmal vom VAR geprüfte Elfmetersaison sei, so der Cheftrainer, auch der Tabellensituation geschuldet. Dennoch: „Heute hat man ein Wirgefühl gesehen. Das stimmt mich positiv.“