„Hütter raus“-Rufe im Borussia-Park

Negativlauf von Borussia Mönchengladbach mit Trainer Adi Hütter hält an. Dennoch ortet der Altacher eine Reaktion des Teams.
Mönchengladbach Die „Hütter raus“-Rufe im Borussia-Park waren unüberhörbar. Doch sie kamen aus dem Block der Frankfurter Fans, die ihrem ehemaligen Coach nicht verziehen haben, dass er den Klub im Sommer verlassen hat. „Damit habe ich mich nicht beschäftigt“, sagte Gladbachs Cheftrainer Adi Hütter, der in den eigenen Reihen auch nach der vierten Niederlage und mittlerweile akuten Abstiegssorgen weiterhin Rückendeckung genießt.
„Das war eine unverdiente Niederlage“
Adi Hütter, Trainer Borussia Mönchengladbach
Bitterer Abend
Für Hütter war es ein bitterer Abend, denn gegen seinen Ex-Club mit Nachfolger Oliver Glasner hätte er lieber Glückwünsche als Mitleid von seinen ehemaligen Spielern erhalten. „Das war eine unverdiente Niederlage“, betonte der 51-jährige Coach von Borussia Mönchengladbach nach dem 2:3 gegen Eintracht Frankfurt. Vier Niederlagen in Folge, dabei 17 Gegentreffer und nur noch einen Punkt vor dem Relegationsplatz – und die drei nächsten Gegner kommen aus den Top vier der Fußball-Bundesliga: 1899 Hoffenheim am Samstag, Bayern München und Bayer Leverkusen dann nach der kurzen Winterpause.
Keine Diskussion um Hütter
Der Trainer hat natürlich seinen Anteil an dem Absturz, aber er ist gewiss nicht das Problem. Die Mannschaft offenbart Schwächen, wie sie schon unter Hütters Vorgänger Marco Rose zu sehen waren. Im Frühjahr hagelte es unter dem heutigen Dortmund-Coach sogar sieben Pflichtspielniederlagen in Serie – Rose blieb trotzdem. Eine Trainerdiskussion um Hütter bezeichnete Sportdirektor Max Eberl bereits als „absurd“, daran ändert auch die unglückliche Niederlage gegen die Frankfurter nichts.

„Wenn die Mannschaft so arbeitet, werden wir da wieder rauskommen.“
Max Eberl, Sportdirektor Mönchengladbach
Schließlich hat der Club 7,5 Millionen Euro für den Altacher auf den Tisch gelegt. Eberl weiß, dass Hütter mit seiner Ruhe und Erfahrung nicht den Kopf verlieren und Lösungen finden wird. „Wenn die Mannschaft so arbeitet, werden wir da auch wieder rauskommen“, sagte der Sportdirektor. Für ihn spricht auch, dass er sich nicht permanent über die schwierige Personalsituation beklagt. Gegen Frankfurt fehlten mit Jonas Hofmann, Lars Stindl und Nico Elvedi drei wichtige Stammspieler. Andere laufen ihrer Form hinterher. Der noch nicht voll fitte Stefan Lainer saß wie Hannes Wolf auf der Ersatzbank.
Reaktion der Mannschaft
Spielern, deren Verträge zum Saisonende auslaufen, wird teilweise vorgeworfen, dass sie sich mehr mit ihrer persönlichen Zukunft beschäftigen als mit dem Verein. Hütter will den Kader im Winter „durchforsten“, wie er ankündigte. Die Fans, von denen statt der erlaubten 15.000 nur etwas mehr als 10.000 gekommen waren, honorierten das Engagement der Mannschaft trotz aller Fehler mit Applaus. „Sie haben gesehen, dass die Mannschaft eine Reaktion gezeigt und alles gegeben hat. Das lässt uns mit einem guten Gefühl ins nächste Spiel gehen“, sagte Hütter.