Heftige Kritik von ÖBSV-Sportdirektor Auer an Kogler

Sport / 12.02.2022 • 17:15 Uhr
Sportminsiter Werner Kogler sieht sich heftoger Kritik aus der Sportszene ausgesetzt.<span class="copyright">gep</span><span class="copyright">a</span>
Sportminsiter Werner Kogler sieht sich heftoger Kritik aus der Sportszene ausgesetzt.gepa

Aufregung gibt es um einen Offenen Brief vom Sportdirektor des Österreichischen Bob- und Skeletonverbandes (ÖBSV), Christian Auer, an Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler

Wien In dem der APA übermittelten Schreiben übt Auer in teils ausgesprochen deftiger Wortwahl heftige Kritik an Kogler in Zusammenhang mit dessen – angeblicher – Informationspolitik in Bezug auf Corona-Impfungen und Spitzensportler.

Auer, selbst ehemaliger Spitzen-Skeletonfahrer und Olympiateilnehmer, bestätigte der APA am Samstag die Authentizität des Schreibens. Er betonte, dass er den Offenen Brief in seiner Funktion als Sportdirektor verfasst habe, dies aber nicht Meinung des ÖBSV sei. Inhaltlich stößt er sich unter Berufung auf einen “seriösen Redakteur” daran, dass “Spitzensportler laut Ihrer (gemeint: Koglers, Anm.) Aussage, keine Impfung benötigen”, heißt es in dem Schreiben. “Weiters ’empfehlen’ Sie eine mehrwöchige Pause nach einer Impfung für diese Personengruppe.” Im Bereich seines Verbandes hätten Sportler am Tag nach der Impfung weitertrainiert.

Unverständnis im Ministerium

Im Büro des Ministers konnte man die Inhalte des Schreibens nicht nachvollziehen. Das Ministerium sowie der Sportminister haben stets die Wichtigkeit und Wirksamkeit der Covid-Schutzimpfung betont und bei entsprechenden Anfragen auf die jeweils geltenden Regeln verwiesen – etwa die in Österreich gültige 3G-Regel am Arbeitsplatz, die auch den Spitzensport umfasst sowie die Einhaltung der Richtlinien für österreichische Athleten in unterschiedlichen Wettkampf-Ländern, hieß es auf Nachfrage der APA.

Auer – nach eigenen Angaben ungeimpft, “kein Impfgegner”, aber “Impfskeptiker” – berief sich auf Nachfrage der APA auf einen Redakteur des oberösterreichischen Nachrichtenportals “Report24”. Die Tageszeitung “Kurier” – und andere Medien wie die Wiener Stadtzeitung “Falter” zuvor” – reihte das Portal in die Kanäle ein, über die Gegner der Corona-Maßnahmen ihre Messages verbreiten. “Report24” teile sich eine Redaktionsadresse in Linz mit dem Online-TV-Sender AUF1, dessen Chef Stefan Magnet sei, ein Werbeunternehmer mit besten Kontakten zu den rechtsextremen Identitären.

Der ÖBSV-Sportdirektor betonte, er stehe zu seinem Offenen Brief “mit allen Konsequenzen, die auf mich zukommen”. Er sei nicht länger bereit, sich “auf diese Weise” vom Sportminister führen zu lassen.

ÖBSV-Präsident Roman Schobesberger sagte auf Anfrage der APA, das Schreiben stelle die Privatmeinung Auers dar. Dass das Schreiben auf dem Papier des Verbandes abgeschickt worden sei, nannte Schobesberger “nicht ganz glücklich”. Konsequenzen für Auer werde es nicht geben.