In Lustenau könnte es um mehr als den Klassenerhalt gehen

Sport / 11.09.2022 • 07:00 Uhr
Als Ziel wird vom Verein immer noch der Klassenerhalt anvisiert. Doch kann es für die Lustenauer Austria von Trainer Markus Mader noch weiter hinauf gehen? <span class="copyright">APA/Dietmar Stiplovsek</span>
Als Ziel wird vom Verein immer noch der Klassenerhalt anvisiert. Doch kann es für die Lustenauer Austria von Trainer Markus Mader noch weiter hinauf gehen? APA/Dietmar Stiplovsek

Aufsteiger Austria Lustenau kann mit dem Höhenflug in der Bundesliga an bisherige Liganeulige erinnern. Woran liegt das?

Lustenau „Ich bin schon der Meinung, dass wir dieses Selbstvertrauen langsam haben können“, zeigt sich der Trainer der Lustenauer Austria, Markus Mader, vor dem Bundesliga-Heimspiel gegen LASK Linz (Sonntag, 14.30 Uhr) kämpferisch: „Wir haben gesehen, dass wir mit Mannschaften rund um die Top-Sechs der Liga mithalten können.“ Und um diesen sechsten Platz will er auch mitspielen, das wird bei der Pressekonferenz klar, auch wenn Sportkoordinator Alexander Schneider hineingrätscht: „Das war jetzt die motivierende Antwort des Trainers. Für den Verein ist weiter klar: Der Klassenerhalt bleibt das Ziel. Alles über Platz elf ist schön.“

Und dennoch: Der Aufsteiger Lustenau erinnert mit seinem aktuellen Höhenflug in der Bundesliga, nach sieben Spieltagen liegt Grün-Weiß auf Rang vier, an andere Aufsteiger in der Vergangenheit.

Liganeulinge als Europa-Anwärter

Womit wir wieder beim Gegner, dem LASK, wären. Die Oberösterreicher schafften 2017 nach vielen Jahren die Rückkehr in die Bundesliga und landeten in der ersten Saison danach prompt auf Rang vier und damit im Europacup. Ähnlich erging es auch den frischgebackenen Bundesligisten des SCR Altach, als sie 2015 mit einem dritten Platz die Europa League erreichten, und dem SV Grödig, der 2014 plötzlich auf Rang drei landete.

Woran das liegt, dass die Liganeulinge immer wieder so überraschen können? Markus Mader hat zumindest für seine Mannschaft eine Erklärung parat: „Unser Vorteil war, dass wir sehr viele Spieler aus dem Stamm der Mannschaft behalten haben. Es sind natürlich drei zentrale Spieler weggefallen, haben die aber gut ersetzt, und ansonsten ist alles relativ gleich geblieben.“

Man habe sich trotz des Aufstiegs nicht lange neu finden müssen, interne Abläufe seien weiter klar gewesen, das habe beim Start in die Bundesliga sehr geholfen. Den Kader von Saison zu Saison zusammenzuhalten und nur punktuell zu verstärken, wirkt in Lustenau somit als Art Schlüssel zum Erfolg. Mader warnt aber: „Nur weil uns jetzt dieser Start gelungen ist, können wir wahrscheinlich nicht davon ausgehen, dass wir jetzt der dritte Aufsteiger hintereinander sind, der unter die besten Sechs kommt.“

Dennoch liegt das im Bereich des Möglichen, zum Beispiel, wenn die Lustenauer im Spitzenspiel der Runde gegen den LASK gewinnen sollten. Mader sieht die Gegner aus Oberösterreich aber als „riesige Herausforderung“. Es wird sich zeigen, ob diese, auch weil mit Stefano Surdanovic (gesperrt) und Michael Cheukou (Bänderverletzung) nur zwei Spieler fehlen, geknackt werden kann.

“Umso besser ich drauf bin, umso besser für die Mannschaft”

Mit dem Wechsel von Lukas Fridrikas von der Klagenfurter zur Lustenauer Austria im Juli 2022 schloss sich ein Kreis. Der 24-Jährige war nämlich Teil der Mannschaft des FC Dornbirn, als die Messestädter 2019 in die Zweite Liga aufstiegen. Damals der Trainer: Der heutige Übungsleiter der Lustenauer, Markus Mader. Und so denkt Lukas Fridrikas vor dem Heimspiel gegen den LASK über …

seine Rückkehr nach Vorarlberg: „Ich denke, es wird von Spiel zu Spiel besser. Ich bin noch immer nicht in Topform, bisher haben wir uns aber gut präsentiert.

die Neuzugänge in Lustenau: „Man sieht bei allen Jungs, dass sie Qualität haben, dass sie spritzig sind, dass sie gut ausgebildet sind. Bei allen Spielern ist das Potential da und jetzt liegt es am Trainer, dass er das herauskitzelt.“

sein Selbstvertrauen: „Ich bin ein bisschen gebrochen nach Lustenau gekommen, weil ich mich manchmal gefragt habe, ob es schon für die Bundesliga reicht. Da habe ich jetzt einen anderen Eindruck.“

Fußball

Admiral Bundesliga, 8. Spieltag

SC Austria Lustenau – LASK Linz (Sonntag)

Lustenau, Reichshofstadion, 14.30 Uhr

Mögliche Aufstellungen

SC Austria Lustenau (4-2-3-1): Schierl – Gmeiner, Maak, Hugonet, Guenouche – Grabher, Türkmen – Anderson, Diaby, Teixeira – Fridrikas

Es fehlen: Surdanovic (gesperrt), Cheukoua (Bänderverletzung)

LASK Linz (4-2-3-1): Schlager – Stojkovic, Ziereis, Luckeneder, Renner – Jovicic, Michorl – Goiginger, Zulj, Nakamura – Koulouris

Es fehlen: Ljubicic (gesperrt), Anselm, Letard (beide Kreuzbandriss), Wiesinger (Schambein)