Drei Bekannte und 11.000 Reisekilometer

Sport / 06.10.2022 • 20:03 Uhr / 5 Minuten Lesezeit
Drei Bekannte und 11.000 Reisekilometer

Alpla HC Hard trifft in European League auf Skjern, Granollers, Balatonfüredi, Lissabon und Nexe.

Hard Die Würfel sind gefallen. Die erstmalige Teilnahme an der Gruppenphase der European League führt die Akteure des Alpla HC Hard nach Portugal, Dänemark, Ungarn, Spanien und Kroatien. Auf die Equipe von Coach Hannes Jon Jonsson, dessen Wunsch nach einem Duell in seiner Heimatstadt Reykjavik gegen seinen Ex-Verein Valur nicht in Erfüllung ging, warten an den zehn Spieltagen zwischen 25. Oktober und 28. Februar insgesamt 11.000 Reisekilometer. Zum Auftakt müssen die Roten Teufel vom Bodensee in 19 Tagen (25. Oktober) bei Sporting Lissabon antreten und am letzten Spieltag (28. Februar) gastiert Skjern Handbold in der Sporthalle am See. Zwei Wochen zuvor (14. Februar) ist der siebenfache ÖHB-Meister in seinem 100. Europacupspiel in der Vereinsgeschichte bei Granollers in Spanien zu Gast. „Es ist die erwartet interessante Gruppe geworden. Ein kleiner Wermutstropfen ist der Umstand, dass wir weder Kadetten Schaffhausen noch einen der drei deutschen Klubs als Gegner bekommen haben“, betonte Sportchef Thomas Huemer nach der Auslosung.

Sporting CB Lissabon. Gleich zu Beginn der Europacup-Expedition wartet die weiteste Reise in das 2250 km Luftlinie entfernte Lissabon. Der Hauptstadtklub ist mit 19 Meistertiteln, 16 Pokal- und drei Supercupsiegen sowie den Triumphen im Challenge-Cup 2017 und 2017 der erfolgreichste Handballklub Portugals. Im bislang einzigen direkten Duell verpasste Hard im September 2017 beim Qualifikationsturnier der Champions League in Presov im Finale mit 34:35 n. V. gegen Sporting den Sprung in die Gruppenphase der Königsklasse. In der abgelaufenen Saison holte Sporting hinter Stadtrivale Benfica (Anm. Titelverteidiger in der European League) in der Liga und im Pokal jeweils den Vizemeistertitel.

BM Granollers. Der zehnfache spanische Meister (letztmals 1974) und dreimalige Cupsieger, der 1976 den Europacup der Pokalsieger und 1995 und 96 den EHF-Pokal holte, belegte in der abgelaufenen Spielperiode jeweils hinter Rekordchampion FC Barcelona Rang zwei in der Liga Asobal und in der Copa Asobal. Die Spanier sind am 1. November Gegner im ersten Heimspiel der Gruppenphase und zudem Kontrahent im historischen 100. Europacupspiel der Harder am 14. Februar 2023.

Skjern Handbold. Bereits zum dritten Mal in der Europacup-Geschichte kommt es zum Vergleich mit Skjern Handbold. Der Traditionsverein aus Westjütland, der in der letzten Saison hinter GOG Gudme und Aalborg Dritter wurde, entschied im Dezember 2002 das Hinspiel im Challenge-Cup-Achtelfinale mit 25:21 für sich. Das eine Woche später in der Dreifachturnhalle in Lustenau ausgetragene konnte Hard zwar mit 28:24 für sich, verpasste aber aufgrund der Auswärtstorregel den Aufstieg. 17 Jahre später konnte sich Hard aber erfolgreich revanchieren. Nach einer 25:26-Niederlage in der Sporthalle am See lieferte man sich im Rückspiel einen Hitchockkrimi der Extraklasse. Nach dem 26:25 für Hard setzte sich Hard nach jeweils zehn Versuchen mit 35:33 durch und zog in die 3. Runde des EHF-Cups ein. Spieler des Abends war Goalie Golub Doknic mit zwei gehaltenen Siebenmetern. Man darf gespannt sein, ob die Roten Teufel den zweifachen Meister (letztmals 2018) und dreimaligen Pokalsieger bzw. zweimaligen EHF-Challencup-Sieger (2002 und 03) im dritten Duell abermals bezwingen können.

RK Nexe Nacise. Der Paradeklub aus der Kleinstadt in Slawonien, rund 50 km von Osijek entfernt, belegte in der letzten Saison sowohl in der Liga als auch im Pokal hinter Rekordmeister Zagreb den zweiten Rang. Für viel Furore sorgten die Kroaten in der letzten Saison in der European Leauge, als man sich in der Gruppenphase für die K.-o.-Runde qualifzierte, im Achtelfinale den HC Pelister Bitola (29:26/h, 22:21/a) und nach einem 32:27/h und 37:37/a gegen GOG Gudme ins Final-Four-Turnier einzog. Nach einem 29:34 gegen den SC Magdeburg im Halbfinale musste sich Nexe im Spiel um Platz drei gegen Wilsa Plock zwar mit 22:27 geschlagen geben, verbuchte aber trotzdem den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte. In der zweiten Qualifikationsrunde des diesjährigen Bewerbs setzte sich Nexe nach einer 26:32-Auswärtsniederlage bei KS Pulawy, Klub des Ex-Harders Boris Zivkovic, im Rückspiel mit 35:27 durch und zog in die Gruppenphase ein.

Balatonfüredi KSE. Die Equipe aus dem Kurort am Nordufer des Plattensees und die Harder standen sich bereits einmal, in der 3. Runde des EHF-Cup 2014/15 gegenüber. Nach einem 31:26-Heimsieg verpasste Hard aber mit einer 18:26-Niederlage mit 49:52-Toren den möglichen Sprung in die damals erstmals eingeführte Gruppenhpase. Nach den beiden Partien gegen die Ungarn am 6. bzw. 13. Dezember erfolgt eine Pause bis Februar 2023.

„Ein Wermutstropfen ist, dass wir keinen der drei deutschen Klubs bekommen haben.“