Die offene Rechnung begleichen

Bregenz Handball will gegen Velenje 30:33-Rückstand egalisieren und sich für Aus 2011 revanchieren.
Bregenz Eine Woche vor dem 99. Ländle-Derby (12. November, 20.20 Uhr) gegen den Alpla HC Hard wartet auf Bregenz Handball die Reifeprüfung auf der europäischen Bühne. Nach der 30:33-Niederlage im Hinspiel müssen die Festspielstädter das Heimspiel am Samstag (19 Uhr) gegen den RK Velenje mit vier Toren für sich entscheiden, um in die dritte Runde des EHF European Cups einzuziehen.
„Wir dürfen uns keinen Durchhänger erlauben,
wenn wir weiterkommen wollen.“
Michael Roth, Cheftrainer Bregenz Handball
Für Coach Michael Roth ein schwieriges, aber kein unmögliches Unterfangen. „Wir haben in Slowenien 40 Minuten eine nahezu perfekte Leistung abgeliefert und verdient vorne gelegen. Nach der Pause haben wir den Rhythmus etwas verloren, sind mit vier Toren in Rückstand geraten sind, aber nie aufgesteckt. Eine Minute vor Spielende waren wir auf 30:31 dran, ehe zwei unglückliche Aktionen und Gegentore eine komfortablere Ausgangssituation vereitelten. Um aufzusteigen, dürfen wir uns keinen Durchhänger mehr erlauben, müssen wie in Velenje eine stabile Abwehr hinstellen und im Angriff geduldig auf die finale Chance warten, diese aber auch nützen. Ein Sieg mit vier Toren Differenz ist möglich, wir müssen an unsere Chance glauben und bereit sein, mehr als alles zu geben.“
Kantersieg nach Rückstand
Im Gegensatz zu den diese Woche spielfreien Bregenzern hat Velenje am Dienstag ein Ligaspiel bestritten und gegen Schlusslicht Krsko nach einem 14:15-Pausenrückstand noch mit 37:24 für sich entschieden. In der Tabelle ist Velenje mit 11:3-Punkten erster Verfolger von Leader Celje. Letztere fügte dem vierfachen Landesmeister (letztmals 2021) Mitte Oktober mit 28:33 auch die einzige Saisonniederlage zu.


Dass der RK Velenje eine Topadresse auf der europäischen Bühne ist, bestätigt die letztjährige European League. Nach Heimsiegen gegen Aix-en-Provence (33:32), La Rioja (32:31) und Nexe (34:28) in der Gruppenphase und dem 59:57 (29:22/h, 30:35/a) im Achtelfinale gegen Nimes (Fra) musste man sich im Viertelfinale gegen den späteren Cupholder SL Benfica mit 56:63 (29:36/a, 27:27/h) geschlagen geben.
Späte Revanche nehmen
Mit einem Sieg gegen Velenje könnte Bregenz Handball auf eine offene Rechnung begleichen. Vor über elf Jahren bezog man im Februar 2011 im Achtelfinale des EHF-Cups auswärts mit 15:32 (9:16) die höchste Niederlage in der stolze 106 Spiele (44 Siege, fünf Remis, 57 Niederlagen) aufweisenden Historie auf internationaler Ebene und musste sich auch im Rückspiel mit 26:29 (10:12) geschlagen geben.
EHF European Cup der Männer 2022/23
2. Runde (64 Teams), Rückspiel
Bregenz Handball – RK Velenje (SLO) Samstag, 19 Uhr
Handballarena Rieden, SR Christian und David Hannes (GER)
Hinspiel (29. Oktober)
RK Velenje – Bregenz Handball 33:30 (14:17)
Velenje Rdeca Dvorana, SR Leszczynski/Piechota (POL)
Zeitstrafen: 3 bzw. 5; Rote Karte: 35. Sisko (Foul)
RK Velenje: Skoz 1, Taletovic; Tajnik 5, Pipp 5, Pajt 6/4, Verboten, Hebar, Kovacic 2, Sokolic 5/2, Verdinek 4, Sisko, Grmsek 1, Slatinek 2, Mlivic, Predovic 2, Hribersek
Bregenz Handball: Aleksic, Bogojevic, Kross; Kornexl, Frühstück 5, Pavlovic, Burger 1, Kritzinger 1, Timm 1, Vinogradov 9/1, Mohr 3, Wassel, Kotar 10/4, Ramic

Geschäftsführer Björn Tyrner: „Wenn wir uns nun mit einem Sieg revanchieren könnten und gleichzeitig auch noch in Runde drei aufsteigen würden, wäre dies die perfekte Werbung für das bevorstehende Derby in eigener Halle. Wir haben jetzt schon 1300 Karten für das Derby verkauft, und wenn wir aufsteigen, müssen wir die Halle vergrößern.“
