„Schönes Gefühl und große Ehre“

Sport / 08.11.2022 • 22:45 Uhr
„Schönes Gefühl und große Ehre“
Tamira Paszek bei ihrem 6:3-, 6:3-Erfolg über Timea Baczinsky am 9. Juli 2005 in Lausanne. Österreich gewann das Fed-Cup-Duell gegen die Schweiz mit 4:1. VN/SHourot

Tamira Paszek feiert ihr Comeback im ÖTV-Team im Play-off-Duell gegen Lettland in Schwechat.

Schwechat Erstmals seit dem Play-off-Duell im April 2008 gegen die Schweiz in Dornbirn genießt Österreichs Tennis-Frauenteam wieder Heimvorteil. Ohne Top-100-Spielerin Julia Grabher, dafür wieder mit Tamira Paszek, geht es für die ÖTV-Equipe am Freitag (12.45 Uhr) und Samstag (11 Uhr, jeweils ORF Sport+) im Multiversum in Schwechat gegen Lettland um einen Startplatz in der Qualifikation der Weltgruppe für den Billie Jean King Cup (vormals Fed Cup) im kommenden Jahr.

gigantische Stimmung im Messestadion

Mit der 31-jährigen Tamira Paszek und der um ein halbes Jahr älteren Melanie Klaffner waren zwei der vier nominierten ÖTV-Spielerinnen beim letzten Heimspiel vor 14 Jahren im Dornbirner Messestadion bereits mit dabei. „Ich musste mich damals zwar gegen Patty Schnyder mit 7:6(5), 2:6, 1:6 und gegen Stefanie Vögele mit 6:4, 1:6, 5:7 geschlagen geben, erinnere mich aber noch gut an das Spiel“, betont Paszek. „Die Stimmung war wie schon beim 4:1-Sieg an selber Stelle ein Jahr zuvor gegen Australien einfach gigantisch. Jetzt hoffe ich, dass uns das Publikum auch in Schwechat unterstützt und der Sprung in die Weltgruppe von längerer Dauer ist.“

Tamira Paszek unterlag beim letzten Heimspiel von Österreichs Fed-Cup-Team im April 2008 in Dornbirn ggen die Schweiz gegen Patty Schnyder 7:6, 2:6, 1:6 und gegen Stefanie Vögele 6:4, 1:6, 5:7. <span class="copyright">VN/Stiplovsek</span>
Tamira Paszek unterlag beim letzten Heimspiel von Österreichs Fed-Cup-Team im April 2008 in Dornbirn ggen die Schweiz gegen Patty Schnyder 7:6, 2:6, 1:6 und gegen Stefanie Vögele 6:4, 1:6, 5:7. VN/Stiplovsek

Seit der 2:3-Niederlage 2008 gegen die Schweiz ist Österreich in der Europa/Afrika-Zone eingegliedert, schaffte fünf Mal den Sprung in die Play-off-Runde, aber nie zurück in die Topgruppe. Durch die Suspendierung von Russland und Belarus ist Österreich als bestes nicht klassiertes Team beim letzten Turnier der Europa/Afrika-Zone im April in der Türkei ins Play-off zur Weltgruppe aufgerückt.

„Das letzte Heimspiel war vor der Haustür

und diesmal hatte ich die längste Anreise.“

Tamira Paszek vor dem BJK-Cupduell in Schwechat

Paszek spricht vor dem Heimspiel gegen Lettland von einer schwierigen Mission mit klarem Ziel: „Wir sind von der Papierform her zwar Außenseiter, wollen aber gewinnen.“

Obwohl Paszek vor über 17 Jahren am 23. April 2005 beim 1:4 in Pörtschach gegen Frankreich ihr Fed-Cup-Debüt feierte und sich zwei Monate später beim 4:1-Auswärtserfolg im Play-off-Duell in Lausanne gegen die Schweiz beim 6:3, 6:3 gegen Timea Baczinsky mit 14 Jahren und 215 Tagen zur bis heute jüngsten Siegerin in den Geschichte kürte, sind Auftritte im Nationalteam immer noch etwas Besonderes. „Es ist ein extrem schönes Gefühl und eine große Ehre, Österreich in einem Länderkampf vertreten zu dürfen. Ich weiß noch nicht, ob ich zum Einsatz kommen werden. Das letzte Heimspiel in der Weltgruppe war 2008 vor meiner Haustüre und diesmal hatte ich die längste Anreise. Ich bin stolz darauf, wieder nominiert zu sein und freue mich auf ein spannendes und hoffentlich erfolgreiches Wochenende.“

Beim 4:1-Heimsieg gegen Australien im April 2007 in Dornbirn bezwang Paszek Samantha Stosur mit 6:1, 6:1 und anschließend Alicia Molik 6:4, 6:2. <span class="copyright">Hartinger </span>
Beim 4:1-Heimsieg gegen Australien im April 2007 in Dornbirn bezwang Paszek Samantha Stosur mit 6:1, 6:1 und anschließend Alicia Molik 6:4, 6:2. Hartinger

Nach dem Länderkampf gönnt sich Paszek eine kleine Pause und will dann ab Jänner wieder durchstarten. „Ich habe im Verlauf meiner Karriere sämtliche Höhen und Tiefen erlebt, die man sich vorstellen kann. Meine Sichtweise über Prioritäten hat sich verändert, nicht aber die Freude am Tennissport. Ich muss niemandem etwas beweisen, mache mir keinen Druck und versuche, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen.“

Billie Jean King Cup 2022

Play-off

Österreich – Lettland (4), Multiversum Schwechat, Sand/Halle

Der Zeitplan

Freitag, ab 12.45 Uhr: zwei Einzel

Samstag, ab 11 Uhr: zwei Einzel und anschließend ein Doppel

Kader Österreich: Sinja Kraus (20 Jahre, WTA-Einzel 197/WTA-Doppel 385); Barbara Haas (26, 396/1335); Tamira Paszek (31, 492/kein Doppelranking); Melanie Klaffner (32, 652/359); Kapitänin: Marion Maruksa

Kader Lettland: Jelena Ostapenko (25, 18/15); Daniela Vismane (22, 266/268); Diana Marcinkevica (30, 300/224); Beatrise Zeltina (15, kein WTA-Ranking); Kapitänin: Adrians Zguns

Die weiteren Begegnungen: Frankreich (1) – Niederlande; Kroatien – Deutschland (2), Rumänien (3) – Ungarn; Japan (5) – Ukraine; Argentinien – Brasilien (6), Slowenien – China (7) und Mexiko – Serbien (8)

Modus: Die acht Siegernationen werden 2023 an den Billie Jean King Cup Qualifiers der Weltgruppe teilnehmen, die Verlierernationen werden an ihren regionalen Gruppe-I-Events teilnehmen.