Reinbacher schwebt auf Wolke sieben

Der Verteidiger des EHC Kloten gibt seine Premiere mit dem österreichischen Eishockey-Nationalteam.
Kloten Acht Teenager sind derzeit in der Schweizer National League im Einsatz. David Reinbacher ist mit 18 Jahren und knapp zwei Wochen der Jüngste aus diesem Kreis. Der Verteidiger aus Lustenau, am 25. Oktober volljährig geworden, konnte bisher als Einziger auch Punkte sammeln: Zwei Tore und acht Assists in 18 Spielen für den EHC Kloten stehen in der Statistik. Und er ist auch jener unter den Jungspunden, der in dieser noch frischen Saison die meisten Schlagzeilen geschrieben hat.
Für Schlagzeilen gut
„Es war ziemlich viel los“, lächelt Reinbacher, auf das Medieninteresse angesprochen. Das Vertrauen von Trainer Dave Tomlinson mit viel Eiszeit dankte er mit konstanten Leistungen, rückte schnell in die erste Verteidigungsreihe auf. Bei seinem fünften Saisoneinsatz für Kloten erzielte er in Lugano (5:4) das NLA-Premierentor. Im ersten Züricher Derby gegen den ZSC sorgte er für eine handfeste Auseinandersetzung, weil er Torhüter Waeber nicht mehr ausweichen konnte. „Reinbacher pikst den ZSC“ hieß es daraufhin, ein paar Tage später dann „Reinbacher und Co. schrauben Bern auseinander“. Er hatte die 4:1-Führung seines Ländle-Kollegen Patrick Obrist mit einem schönen Querpass vorbereitet. Letzter Aufreger war sein Treffer zum 3:4-Zwischenstand gegen Zug: Reinbachers Schuss traf Nico Gross im Gesicht, der Puck landete im Tor. „Ich habe mir seine Telefonnummer besorgt und mich bei ihm persönlich erkundigt. Er hat sich bei der Aktion leider einen Kieferbruch zugezogen.“
Bei jedem Spiel des EHC Kloten machen sich NHL-Scouts aus Nordamerika ein Bild vom Talent, schreiben fleißig Notizen. „Ich habe die Übersicht verloren“, gesteht Vater Harald, Ex-Lustenau-Verteidiger mit Nationalteamehren, „von welchen Klubs er beobachtet wird. Das liegt in den Händen des Spielermanagements um Roly Thompson, Andrew Maloney und Georges Müller.“ Es ist jene Agentur, die Roman Josi in die NHL vermittelte – der Nashville-Star ist das Vorbild von Reinbacher. Größe, Reichweite, Abgeklärtheit, Übersicht und das Stellungsspiel machen den Ländle-Jungstar möglicherweise sogar zu einem Runde-eins-Kandidaten im nächsten NHL-Draft.
„Ich genieße jeden Tag“
Logisch, dass ihn mit der Nominierung für den Deutschland-Cup in Krefeld auch der Ruf von Teamchef Roger Bader für das Nationalteam erreichte. Reinbacher schwebt auf Wolke sieben: „Ich kann es fast nicht fassen, genieße einfach jeden Tag.“ Die Einberufung sei eine „Riesenehre. Ich freue mich unglaublich, dass ich für mein Land spielen kann.“
„Ich freue mich unglaublich, dass ich für mein Land spielen kann.“




EISHOCKEY
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