Liensberger vor dem Weltcup-Hunderter

ÖSV-Frauen wollen in Sestriere Aufschwung fortsetzen.
Sestriere Für Österreichs Technikerinnen im alpinen Ski-Weltcup geht es an diesem Wochenende darum, den in Nordamerika erfahrenen Aufwärtstrend zu bestätigen. In Killington gab es für Katharina Truppe zuletzt den dritten Platz. In Sestriere ist am Samstag zunächst ein Riesentorlauf angesetzt. Slalom-Weltmeisterin Katharina Liensberger bestreitet dann am Sonntag (beide Rennen 10.30 und 13.30 Uhr) ihr 100. Weltcuprennen.
Vorbereitung in Gröden
Die Göfnerin war aus den Vereinigten Staaten mit lehrreichen Erfahrungen wieder abgereist. Der fünfte Platz im Riesentorlauf zauberte ihr ein Lächeln ins Gesicht, im Slalom schied sie als Halbzeit-Dritte aus. „Ich werde alle positiven Momente und das gute Gefühl von diesem Wochenende mit mir nehmen“, äußerte sich Liensberger, die im Jänner 2016 ihr Weltcupdebüt gefeiert hatte, auf Instagram. Sie trainierte zuletzt mit Truppe und Katharina Huber in Gröden.
Frauen-Rennsportleiter Thomas Trinker will mit seinem Team in Europa generell „dort weitermachen, wo wir in Nordamerika aufgehört haben“. Vier Podestplätze sammelten die rot-weiß-roten Frauen bereits in diesem Winter. In Lake Louise waren am vergangenen Speed-Wochenende Nina Ortlieb und Cornelia Hütter schon ganz knapp am ersten Saisonsieg dran, bei Hütter fehlten gar nur zwei Hundertstelsekunden.
Alles deutet darauf hin, dass im Piemont auch Stephanie Brunner in die Saison einsteigt. Die Tirolerin war vor dem Auftakt-Riesentorlauf in Sölden gestürzt, zuletzt verzichtete sie aus Rücksicht auf ihr lädiertes Knie auf einen Start in Killington.
Neben Liensberger startet von den Vorarlberger Damen auch Magdalena Egger sowohl im Riesentorlauf als auch im Slalom. Elisabeth Kappaurer, zuletzt Dritte und Sechste bei den Europacuprennen in Zinal, ist nur in ihrer Spezialdisziplin Riesentorlauf dabei.
Mikaela Shiffrin ließ den Speed-Auftakt in Lake Louise aus. Die US-Amerikanerin behielt trotzdem ihre Weltcup-Gesamtführung und kann in Sestriere die Jagd auf ihre Landsfrau Lindsey Vonn fortsetzen. Shiffrin hält bei 76 Weltcup-Siegen, Vonn ist mit 82 an der Zahl Rekordhalterin. Im Riesentorlauf ist Shiffrin im ganzen Kalenderjahr 2022 aber erstaunlicherweise noch sieglos.
Worley auf Wachters Spuren
Shiffrin hat bisher 14 Weltcup-Riesenslaloms für sich entschieden. Drei Frauen haben noch mehr gewonnen: Vreni Schneider (20), Annemarie Moser-Pröll (16) und Tessa Worley (16). Die 33-jährige Worley kann die älteste Dame werden, die einen Weltcup-Riesenslalom gewonnen hat. Sie würde damit Anita Wachter übertreffen, die 32 Jahre und 319 Tage alt war, als sie am 28. Dezember 1999 in Lienz ihren letzten Weltcup-Riesenslalomsieg errang.
„Ich werde alle positiven Momente und das gute Gefühl mit mir nehmen.“
