Groß in der Niederlage
Johannes Strolz war nicht wiederzuerkennen. Der Olympiasieger und Weltklasse-Slalomfahrer überkreuzte noch vor der ersten Zwischenzeit des Kombislaloms seine Ski und schied erneut aus. Es war ein Anfängerfehler, der einem wie Strolz nicht passieren darf. Doch anstatt wütend zu werden, die Fehler bei anderen zu suchen oder kommentarlos aus dem Zielgelände zu verschwinden, stellte sich der 30-Jährige dem TV-Interivew und bedauerte zwar seine eigene Leistung. Doch vor allem freute er sich mit seinen Teamkollegen „Blacky“ und „Raphi“ über deren Medaillen. Auch der Leistung des neuen Weltmeisters Alexis Pinturault zollte der Kombi-Olympiasieger Respekt. „Irgendwie ein cooles Rennen, auch wenn es für mich alles andere als gut gelaufen ist“, sagte Strolz. Diese Größe und Fairness in einem der schwierigsten Momente seiner Karriere zeichnen sowohl den Menschen als auch den Sportler Johannes Strolz aus. Es ist der Grund, warum sich im Vorjahr ausnahmslos alle im Skizirkus mit dem Warther über seine Goldmedaille gefreut hatten. Und als kleiner Trost, Johannes: Weltmeister bleibt man nur zwei Jahre, Olympiasieger ist man ein Leben lang.
Johannes Emerich
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