Ortlieb holt sich ihren Startplatz ab

Fünf Österreicherinnen im Training unter den besten Zehn.
Meribel Nach dem ersten Abfahrtstraining an Dienstag und nur Rang 29 gab es Zweifel an der Fitness von Nina Ortlieb. Das Knie zwickte nach ihrem Sturz in Cortina immer noch, der Trainingsrückstand war der 26-Jährigen anzumerken. Der Fixplatz, der ihr als bester ÖSV-Abfahrerin zustünde, wackelte zwei Tage lang. Doch gestern bestätigte die Lecherin ihre Aussagen vom Dienstag, wonach sie am Samstag zur Abfahrt sicher bereit sei. Mit Rang neun (+1,01) im zweiten Abfahrtstraining in Meribel beseitigte Ortlieb die Zweifel und machte einen nächsten Schritt nach vorne.
Der letzte vakante Platz im ÖSV-Abfahrtsquartett ging dann an Stephanie Venier. Die Tirolerin stellte eine Trainingsbestzeit auf und verwies ihre Teamkollegin Mirjam Puchner (+0,01 Sek.) und Italiens Speed-Queen Sofia Goggia (+0,17) auf die Plätze. Österreichs Team wird damit aus Cornelia Hütter, Ortlieb, Puchner und Venier bestehen. Für Ramona Siebenhofer und Tamara Tippler ist die Méribel-WM vorbei.
Italien mit Trauerflor
„Ich bin zwar gerade noch auf den WM-Zug aufgesprungen, aber als WM-Touristin wollte ich auch nicht abgestempelt werden“, sagte Venier vor ihrem nun sechsten WM-Rennen am vierten Ort. 2017 in St. Moritz hatte die mittlerweile 29-Jährige in der Abfahrt die Silbermedaille gewonnen. In Méribel wird sie außer der Abfahrt kein Rennen bestreiten.
Das Steirer-Duo Siebenhofer und Tippler blieb nach den Plätzen vier (+0,21) und sieben (+0,82) auf der Strecke. „Ein Spiegelbild der Saison“, meinte Siebenhofer nach dem knappen Scheitern mit Tränen in den Augen. Sie hatte in der WM-Kombination zum Auftakt wie schon vor vier Jahren den undankbaren vierten Platz belegt.
Hütter wagte sich am Tag nach ihrer Bronzemedaille im Super-G dann doch auf die Piste „Roc de Fer“. „Ich wollte im Rhythmus bleiben, dass mein Kopf den Speed gewohnt ist. Und nicht im Bett liegen bleiben und morgen einen Kulturschock erleben“, sagte die noch immer hustende Steirerin.
Italiens Speed-Team fuhr nach dem am Mittwoch bekanntgewordenen Tod ihrer früheren Teamkollegin Elena Fanchini mit Trauerflor. Die Azurblauen haben nach der eher verpatzten Heim-WM mit nur zwei Medaillen in Frankreich einen Traumstart hingelegt. Mit Federica Brignone (Kombination) und Marta Bassino (Super-G) kam die Goldmedaillengewinnerin jeweils aus Italien. Goggia zeigte sich gegenüber italienischen Medien enorm mitgenommen von der Tragödie. Als Trainingsschnellste und -dritte gilt die Siegerin von vier Saisonabfahrten aber als Goldfavoritin am Samstag.
Ski-WM
Das weitere Programm
Heute
Abfahrtstraining Frauen 11 Uhr
Abfahrtstraining Männer 12 Uhr
Samstag
Abfahrt Frauen 11 Uhr
ÖSV-Team: Cornelia Hütter, Nina Ortlieb, Mirjam Puchner, Stephanie Venier
Abfahrtstraining Männer 12 Uhr
Sonntag
Abfahrt Männer 11 Uhr