Im Parallel-Universum zu Hause

Sport / 15.02.2023 • 22:14 Uhr
Dominik Raschner liebt den kurzen Schwung, was ihm vor allem in Parallelbewerben zugute kommt und bei der WM bis ins Finale brachte.gepa
Dominik Raschner liebt den kurzen Schwung, was ihm vor allem in Parallelbewerben zugute kommt und bei der WM bis ins Finale brachte.gepa

Dominik Raschner hat seine Mission erfüllt und im Parallelbewerb WM-Silber geholt.

Méribel Als Spezialist für den WM-Parallelbewerb nominiert, untermauerte Dominik Raschner das in ihn gesetzte Vertrauen mit der Silbermedaille. Für den 28-jährigen Tiroler ging ein „Kindheitstraum“ in Erfüllung, freudestrahlend absolvierte er den Interviewmarathon im Zielraum von Méribel. Ein Feierbiest ist der Mann aus Mils laut eigenem Bekunden nicht.

Das Feiern überlässt er anderen

„Ich bin nicht so der Feierer. Das überlassen wir lieber den Coaches und den anderen. Anstoßen werden wir aber sicher“, sagte Raschner nur Minuten, nachdem er im Gold-Duell dem Deutschen Alexander Schmid doch klar unterlegen war. Er habe im Finale entscheidende Fehler gemacht, meinte Raschner. Schmid sei „ein verdienter Sieger, auf jeden Fall.“

Sein eigenes Erfolgsrezept für das Kurz-Format im Mann-gegen-Mann-Vergleich konnte oder wollte Raschner nicht preisgeben. „Schwer zu sagen, was ich besser mache. Der kurze Abstand liegt mir einfach, das Schwung auf Schwung fahren. Und mit dem Starten komme ich auch gut zurecht. Gut Skifahren, dann ist man schnell.“ Das musste im ÖSV-internen Halbfinal-Duell auch Adrian Pertl anerkennen, der letztlich als Vierter erneut Blech für den ÖSV holte.

Im Riesentorlauf und im Slalom ist jeweils Weltcup-Platz 16 das bisherige Highlight für Raschner, der 2015 in Madonna di Campiglio auf der höchsten Wettkampfebene debütiert hatte. Für seine spezielle WM-Aufgabe hatte er sich mit einem zweiten Weltcup-Platz in Lech/Zürs vor 15 Monaten empfohlen. Dies offenbar nachdrücklich.

Dass im Zwölf-Männer-Kader final wirklich ein Parallel-Spezialist Platz fand, überraschte dennoch. Weniger Marko Pfeifer, der die Superkraft des Athleten immer betont hatte. Am Parallelkurs sei Raschner „der Schnellste“ im ÖSV-Team, hatte der Männerchefcoach vor einigen Tagen gemeint. „Das kann er, so einen Einheitsschwung in einem normalen Gelände“, erklärte Pfeifer. „Deshalb haben wir ihn dabei.“

Der Tiroler mit der Silbermedaille.
Der Tiroler mit der Silbermedaille.

Ski-WM

Parallelbewerb der Frauen

 1. Maria Therese Tviberg (NOR)

 2. Wendy Holdener (SUI)

 3. Thea Louise Stjernesund (NOR)

 4. Marie Lamure (FRA)

 5. Maryna Gasienica-Daniel (POL)

 6. Lena Dürr (GER)

 7. Franziska Gritsch (AUT)

 8. Sara Hector (SWE)

 9. Coralie Frasse Sombet (FRA)

   Nina O‘Brien (USA)

Um Gold: Tviberg – Holdener +0,67

Um Bronze: Stjernesund s. Lamure ausgeschieden

Halbfinale: Tviberg s. Stjernesund +0,06, Holdener s. Lamure ausgeschieden

Parallelbewerb der Männer

 1. Alexander Schmid (GER)

 2. Dominik Raschner (AUT)

 3. Timon Haugan (NOR)

 4. Adrian Pertl (AUT)

 5. Rasmus Windigstad (NOR)

 6. Zan Kranjec (SLO)

 7. Alexander Steen Olsen (NOR)

 8. Luca de Aliprandini (ITA)

 9. Sam Maes (BEL)

10. Joan Verdu (AND)

Um Gold: Schmid – Raschner +0,90

Um Bronze: Haugan s. Pertl +0,19

Halbfinale: Schmid s. Haugan +0,06, Raschner s. Pertl +0,08