Strafe für den guten Start

Sport / 01.03.2023 • 20:56 Uhr

Alessandro Hämmerle hat bei der WM jedes Rennen von der Spitze weg dominiert. Auch im Finale lag der 29-Jährige nach dem Start in Führung, bei einem normalen Rennverlauf wäre wohl niemand an „Izzi“ vorbeigekommen. Nur ein Foul konnte den Olympiasieger in Georgien stoppen und das war auch seinen Kontrahenten bewusst. Martin Nörl versuchte schlicht ein Manöver, das nur in den seltensten Fällen gut gehen kann. Dieses Risiko kann der Deutsche natürlich in Kauf nehmen, allerdings müsste er auch mit den Konsequenzen leben. Doch die Jury war auf der Seite Nörls und erklärte damit den vorausfahrenden Fahrer für Freiwild. Dadurch wurde Hämmerle für seinen guten Start bestraft, Omar Visintin kurvte hinter seinen drei Kontrahenten locker zu Bronze. Dass sowohl Renndirektor Uwe Beier als auch Videokontrolleur Peter Krogoll deutsche Landsleute von Nörl sind und Schiedsrichter Alberto Schiavon dieselbe Staatsbürgerschaft wie Visintin besitzt, vermittelt mindestens ein schlechtes Bild. Dieses Gremium sprach Hämmerle bei seiner Hauptkritik an. Der Montafoner will nicht verstehen, dass ähnliche Vergehen je nach Nationalität so unterschiedlich bewertet werden. Recht hat er.

Johannes Emerich

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