Kriechmayr-Sieg zum Abschluss

Sport / 15.03.2023 • 21:44 Uhr
Sektdusche für den 42-jährigen Franzosen Johan Clarey nach seinem 240. und letzten Weltcuprennen.Reuters
Sektdusche für den 42-jährigen Franzosen Johan Clarey nach seinem 240. und letzten Weltcuprennen.Reuters

ÖSV-Ass feiert bei letzter Saisonabfahrt in Andorra vierten Sieg in diesem Winter.

Soldeu Die zehnte und letzte Weltcup-Abfahrt in der Saison 2022/23 ist eine Beute von Vincent Kriechmayr geworden. Der 31-jährige Oberösterreicher gewann bei Sonnenschein das Speed-Finale in Soldeu (Andorra) und feierte seinen 16. Weltcupsieg. Er verwies den für Deutschland startenden Tiroler Romed Baumann um 0,09 Sekunden auf Rang zwei, dessen Teamkollege Andreas Sander wurde Dritter (+0,13), Daniel Hemetsberger belegte Platz vier (+0,23).

„Es war eine enge Kiste“

Kriechmayr hatte in einem sehr engen Rennen – die Top 10 lagen nur eine halbe Sekunde auseinander – das Quäntchen Glück auf seiner Seite. „Es war eine enge Kiste, die Hundertstel können auch auf die andere Seite ausschlagen. Ich bin natürlich sehr happy mit dem Rennen“, erklärte das ÖSV-Abfahrts-Ass, das nach zuletzt durchwachsenen Ergebnissen wieder aufatmen konnte. „Wieder mal am Podium stehen, das war ja seit Kitzbühel nicht mehr der Fall. Die letzten Tage sind mir beim Skifahren viel einfacher von der Hand gegangen. Das macht dann auch wesentlich mehr Spaß.“

Zwei Sieger in zehn Abfahrten

Für Kriechmayr war es heuer nach den Erfolgen in Gröden, Bormio und Kitzbühel der vierte Sieg in einer Abfahrt. Damit haben sich zwei Läufer die zehn Rennen in der schnellsten Alpin-Disziplin aufgeteilt, die anderen sechs Bewerbe wurden eine Beute von Aleksander Aamodt Kilde. Der Norweger, in den Pyrenäen Sechster, hatte sich damit vorzeitig die kleine Kristallkugel vor Kriechmayr gesichert. „Man muss neidlos anerkennen, wenn es einen Athleten gibt, der sechs Mal gewinnt, war er durch die Saison wesentlich konstanter“, zollte er dem Skandinavier Respekt.

Ein verkühlter Hemetsberger freute sich über eine starke Fahrt, bei der nur ein Zehntel zum Sprung aufs Stockerl fehlte. „Ich habe alles reingehauen, was ich gehabt habe und eigentlich nicht damit gerechnet, dass es so gut geht. Von dem her bin ich natürlich sehr glücklich“, so der Oberösterreicher. Otmar Striedinger wurde mit seinem zweitbesten Saisonergebnis Achter (+0,40). In seiner erst vierten Spezialabfahrt belegte Marco Schwarz Rang 16 und ging punktemäßig leer aus, da beim Saisonfinale nur die Top 15 Weltcupzähler machen.

Odermatt hält bei 1842 Punkten

Abfahrtsweltmeister Marco Odermatt kam mit dem Frühjahrsschnee in Andorra nicht gut zurecht und wurde nur 15. Nach den 16 Zählern hält der Schweizer bei der Jagd nach der magischen Rekordmarke von exakt 2000 Punkten von Hermann Maier in der Saison 1999/2000 bei 1842 Zählern.

Heute geht es beim Saisonfinale in Andorra mit dem Super-G (11.30 Uhr, live ORF 1) weiter. Kriechmayr könnte wie 2018 und 2022 das Double schaffen. Allerdings lief es im Super-G heuer nicht so gut für den Oberösterreicher. „Ich werde alles geben, aber die letzten Ergebnisse sprechen nicht dafür.“

„Es war keine perfekte Fahrt von mir, doch durch den Sturz habe ich nichts in der Hand.“

Nach seinem vierten Saisonsieg in Andorra gratuliert Vincent Kriechmayr (r.) Alexander Aamodt Kilde zum Gewinn des Abfahrtsweltcups. GEPA
Nach seinem vierten Saisonsieg in Andorra gratuliert Vincent Kriechmayr (r.) Alexander Aamodt Kilde zum Gewinn des Abfahrtsweltcups. GEPA
Kriechmayr-Sieg zum Abschluss