Tuchel soll Bayern Triple bescheren

Nach der Trennung von Nagelsmann kommt Nachfolger.
München Um 16.10 Uhr brauste Julian Nagelsmann in seiner schwarzen Dienst-Limousine davon. Rund 90 Minuten später war die kurze Ära bei seinem Traumverein FC Bayern auch offiziell beendet – und Nachfolger Thomas Tuchel bestätigt. Hasan Salihamidzic sprach von der „schwierigsten Entscheidung“ in seiner Zeit als Sportchef.
Boss Oliver Kahn senkte höchstpersönlich den Daumen. Der Rekordmeister sei „zu der Erkenntnis gekommen, dass sich die Qualität unseres Kaders zunehmend seltener gezeigt hat“, sagte er und kritisierte die „immer weniger erfolgreichen und attraktiven“ Auftritte sowie „die starken Leistungsschwankungen“. Man habe die Ziele „auch über diese Saison hinaus“ gefährdet gesehen, „deshalb haben wir jetzt reagiert“.
Das „Langzeitprojekt“ Nagelsmann, beim Amtsantritt 2021 25 Millionen Euro Ablöse schwer und mit einem Vertrag bis 2026 ausgestattet, war nach nur 631 Tagen beendet. Der frühere Dortmund-Coach Tuchel wurde bis 2025 gebunden. Der 49-Jährige wird heute (12 Uhr) vorgestellt und soll am Montag erstmals das Training an der Säbener Straße leiten – nur fünf Tage vor dem Klassiker gegen Tabellenführer BVB, von dem er nach dem Pokalsieg 2017 im Unfrieden geschieden war. Die Schockwellen des Bebens waren auch in Frankfurt deutlich zu spüren.
Bundestrainer Hansi Flick war „sehr, sehr überrascht“ vom Aus seines Münchner Nachfolgers Nagelsmann, dessen wichtigster Spieler Joshua Kimmich wirkte betroffen. „Ich kann nur sagen, dass Julian Nagelsmann ein überragender Trainer ist“, sagte Kimmich am DFB-Campus: „Ich hatte schon sehr viele Trainer, sehr viele Top-Trainer, er ist locker Top drei.“