Kein Ende nach 22 Jahren schneller Reise in Sicht

Sport / 31.03.2023 • 22:20 Uhr
Fernando Alonso fuhr in Saudi Arabien seinen 100. Podestplatz heraus. Damit gibt sich der Spanier sicher nicht zufrieden.apa
Fernando Alonso fuhr in Saudi Arabien seinen 100. Podestplatz heraus. Damit gibt sich der Spanier sicher nicht zufrieden.apa

Oldie Fernando Alsonso sorgt in der Formel 1 für die Schlagzeilen.

Melbourne Seine Reise begann vor 22 Jahren im Albert Park. Manager Flavio Briatore hatte das Teenagertalent aus der Formel 3000 beim Formel-1-Ausbildungsteam Minardi platziert, um zu sehen, ob er für das von ihm geführte Renault-Werkteam geeignet sei. 22 Jahre später kommt Fernando Alonso im x-ten Frühling und als 41-Jähriger zurück nach Melbourne – als Mann der kurzen Saison bisher, mit zwei dritten Plätzen in Bahrain und Saudi-Arabien hinter den dominanten Red Bulls. Mit 30 WM-Punkten, aber wohl den meisten Schlagzeilen – und mit seinem fünften F1-Team, wobei seine drei Phasen bei Renault (inkl. Alpine) und zwei bei McLaren nur einfach gezählt wurden.

Drei Titel

In der schnelllebigen Formel 1 schaffte Alonso zwei WM-Titel (2005, 2006) – viel zu wenige, meinen manche Insider. Am nächsten kam er dem dritten 2010 bei Ferrari, doch da vergeigte die Scuderia (unter der Führung des heutigen F1-Promotors Stefano Domenicali) taktisch das Finale in Abu Dhabi, Sebastian Vettel wurde Überraschungschampion. Einen dritten WM-Titel holte Alonso später, allerdings auf der Langstrecke mit Toyota (2019).

Als Alonso 2001 in Melbourne seinen ersten GP für Minardi bestritt, war er einer von vier Debütanten neben Kimi Räikkönen (Sauber), Enrique Bernoldi (Arrows) und Juan Pablo Montoya (BMW-Williams). Der Asturier, damals noch 19 Jahre jung, qualifizierte sich als 19. vier Plätze hinter Verstappen – Jos, dem Vater seines heutigen Gegners Max . . .

Das Rennen beendete der Debütant Alonso auf Platz zwölf, zwei Runden hinter Sieger Michael Schumacher, der 2001 seinen zweiten Titel für Ferrari einfuhr – und nach drei weiteren 2005 von Alonso (dann im Renault) entthront wurde. Der Grand Prix war vom Tod des Streckenpostens Graham Beveridge überschattet, der von einem wegfliegenden Rad von Jacques Villeneuves BAR (der mit dem Williams von Ralf Schumacher kollidiert war) erschlagen wurde. Als Alonso seine Formel-1-Premiere bestritt, war der heurige Neuling und neue Lokalmatador in Melbourne, Oscar Piastri, noch nicht geboren.

Für viele war der im Sommer 2022 bestätigte Wechsel Alonsos von Alpine zum damals weniger erfolgreichen Team Aston Martin eine handfeste Überraschung, auch wenn der dortige Machthaber Lawrence Stroll einen klingenden Namen als Nachfolger des abtretenden Vettel suchte. „Es war wie eine Wette mit Risiko“, sollte Alonso vor wenigen Wochen zugeben, doch ein wenig Gespür war auch dabei. Zumal Aston Martin seine Technikerriege mit Spitzenkräften aufpolierte, u. a. mit dem Aerodynamiker Dan Fallows von Red Bull, einen Schüler des Designgurus Adrian Newey – was prompt zu Spott über den „grünen Red Bull“ führte. Doch mit seinem Ex-Konkurrenten Pedro de la Rosa, seit dem Vorjahr Berater bei Aston Martin, hat Alonso auch einen Landsmann und Vertrauten in der Mannschaft, die durch ihn sichtlich auflebt.

Zuversichtlich in Melbourne

„Unser Auto hat bisher auf zwei unterschiedlichen Strecken ausgezeichnet funktioniert, also können wir auch vor Melbourne zuversichtlich sein. Aber auch nach zwei Podestplätzen bleiben wir fest auf dem Boden“, erklärte Alonso. Und weiter: „Eine starke Qualifikation ist im Albert Park Voraussetzung für viele Punkte am Sonntag.“

In Jeddah holte Alonso seinen 100. Podestplatz in der Formel 1. Es wird wohl nicht der letzte gewesen sein. GK