„Weiter-so undenkbar“: Countdown für Kahn und Co. läuft

Sport / 24.04.2023 • 21:58 Uhr

Im Angesicht der „Katastrophe“: Beim taumelnden FC Bayern kämpft Oliver Kahn um seinen Job.

München Die „ausgelaugten“ Stars dürfen noch bis Mittwoch ihre verwundeten Fußballer-Seelen pflegen, doch der Countdown für die angeschlagenen Bosse läuft längst. Bei der Aufsichtsratssitzung von Bayern München am 22. Mai steht alles auf dem Prüfstand – allen voran die Zukunft von Oliver Kahn.

Der unter massiven Druck geratene Vorstandschef soll bereits in Kreisen des mächtigen Gremiums um Präsident Herbert Hainer und den einstigen Patron Uli Hoeneß für sich werben – zu spät? Konsequenzen seien „eher wahrscheinlich“, schreibt der kicker, der den ruhmreichen deutschen Fußball-Rekordmeister „sportlich wie politisch kurz vor dem Zusammenbruch“ sieht: „Ein Weiter-so, nach der Saison, ist aktuell nicht denkbar.“ Im Aufsichtsrat, glaubt die Süddeutsche Zeitung zu wissen, werde „nicht mehr nur darüber diskutiert, ob Bayern-Vorstände ihren Posten räumen müssen, sondern auch: wie viele?“ Die Arbeit von Sportchef Hasan Salihamidzic und des Technischen Direktors Marco Neppe wird ebenso kritisch beäugt wie jene des glücklosen Trainers Thomas Tuchel. Kahn schützt den Coach, doch nach dem niederschmetternden 1:3 in Mainz hatte er betont: „Verantwortung tragen wir alle“ – nicht er allein. Dennoch steht im Angesicht der drohenden „Katastrophe“ (Kahn) einer titellosen Saison in erster Linie der Klubchef im Feuer. Für Tuchels Einstellung ist in erster Linie Salihamidzic verantwortlich. Wie für die von Nagelsmann, die unausgewogene Kaderplanung oder die Fehleinschätzung, man müsse Torgarant Robert Lewandowski nicht mit einer gleichwertigen Neun ersetzen.

„Intern“ häuften sich die Meinungen, dass der FC Bayern „für ihn eine Nummer zu groß sei“ (kicker). Und für Ex-Bayern-Kapitän Stefan Effenberg wäre es „fatal“, wenn Kahn gehen müsste. Dennoch gibt es längst Spekulationen um eine Rückkehr von dessen Vorgänger Karl-Heinz Rummenigge oder ein Comeback von Hoeneß. Letzteres, meint die Bild, wäre angesichts der weiter vorhandenen Machtfülle des langjährigen Patriarchen ohnehin die „ehrlichste“ Lösung.