Lehrstunde fürs Nationalteam

Sport / 27.04.2023 • 22:49 Uhr
David Reinbachers Schuss wird von Radek Kucerik geblockt. Der Verteidiger aus Lustenau stand im Test gegen Tschechien unter besonderer Beobachtung.APA
David Reinbachers Schuss wird von Radek Kucerik geblockt. Der Verteidiger aus Lustenau stand im Test gegen Tschechien unter besonderer Beobachtung.APA

0:6-Niederlage gegen Tschechien, Yzerman beobachtete Reinbacher.

Wien Österreichs Eishockey-Nationalteam hat im ersten von zwei WM-Testspielen gegen Tschechien eine kräftige Niederlage kassiert. Die ÖEHV-Auswahl musste sich dem sechsfachen Weltmeister am Donnerstag in Wien mit 0:6 (0:3, 0:3, 0:0) geschlagen geben. Das Retourspiel steigt am Samstag (16.Uhr) in Brünn.

Unter Druck

Vor den Augen von Steve Yzerman, ehemaliger NHL-Starstürmer und nun General Manager der Detroit Red Wings, sowie dessen Scouting-Direktor Kris Draper spielte David Reinbacher erstmals in der Testphase im Hinblick auf die WM in Tampere für Österreich. Der 18-jährige Lustenauer steht für den kommenden Draft im Mittelpunkt einiger NHL-Klubs, zählt zu den Top-Verteidigern des Jahrgangs.

Die Österreicher hielten in der ersten Viertelstunde sehr gut mit, danach setzte sich die Klasse der schon mit NHL-Spielern verstärkten Tschechen klar durch. Jan Kostalik (6.) und Martin Kaut (17.) trafen jeweils ins Kreuzeck zur 2:0-Führung, Vladimir Sobotka überwand Torhüter Bernhard Starkbaum ein drittes Mal (18.). Danach spielten die Tschechen groß auf und setzten die Schützlinge von Teamchef Roger Bader im Mitteldrittel stetig unter Druck. Michael Spacek im Po­werplay (26.), Roman Cervenka (32.) und nochmals Spacek (38.) sorgten für eine 6:0-Führung.

Auch ohne Gegentor im Schlussdrittel mussten die Österreicher schließlich die höchste Niederlage seit vier Jahren einstecken. Für Tschechien war es der fünfte Sieg in Serie nach dem 6:2 und 5:1 gegen Deutschland sowie dem 5:1 und 3:2 n. V. gegen die Slowakei.

Ein wichtiger Gradmesser

„Auf diesem Niveau kannst dir nichts erlauben“, weiß Kapitän Manuel Ganahl. „Du musst die nötige Geduld mithineinbringen. Das haben wir erst im letzten Drittel gemacht. Es war heute eine Lehrstunde, aber dafür haben wir diese Tests. Damit wir auf das Niveau kommen, war es eine wichtiges Spiel für uns.“ Zum besten Spieler der Auswahl wurde der Dornbirner Simeon Schwinger gewählt: „Die ersten 15 Minuten waren echt super. Da haben wir mitgehalten, leider aber die Tore bekommen. Wir hätten uns im ersten Drittel ein, zwei Tore verdient. Wir wissen, dass wir gegen Tschechien mithalten können, wenn wir 60 Minuten 100 Prozent spielen.“

Im rot-weiß-roten Team fehlte Peter Schneider. Der Salzburg-Stürmer, im Vorjahr bei der WM Österreichs bester Scorer, hat sich einen Mittelhandknochenbruch zugezogen, hofft aber, für die WM fit zu werden.