Als wäre er nie weg gewesen

Christoph Lampert überzeugte bei der Berg-EM am Rechberg mit Rang sechs.
Tulwitz Bei gutem Wetter und vor einer großen Zuschauerkulisse fanden am steirischen Rechberg wieder die Autorennen zur Europa- und Österreichischen Bergmeisterschaft statt. Beeindruckend dabei der Feldkircher Christoph Lampert, der nach mehrjähriger Rennpause und in einem für ihn gänzlich neuen Sportwagen bei Europas besten Bergrennfahrern mithalten konnte.
Der beste Österreicher
In den Trainingsläufen war Lampert nicht nur weitaus schnellster Österreicher, sondern er hielt als Fünfter sogar bei den Berg-EM-Piloten mit. „So ein rund laufendes Comeback hatte ich mir nicht erwartet“, war der Ex-EM-Starter Lampert froh, so schnell den Anschluss wieder gefunden zu haben. Einmal mehr ganz vorne war der italienische Bergspezialist Christian Merli mit Trainigsbestzeit.
Motiviert ging die Mannschaft von Lampert nach dem gelungenen Training mit dem neuen Nova-Proto Boliden in den Renntag. Mit Big Points für die heuer anvisierte heimische Bergmeisterschaft war da ebenso zu rechnen wie mit einer Spitzenplatzierung in der internationalen Gesamtwertung des nach einer mehrjährigen Unterbrechung wieder durchgeführten Rechbergrennens 2023. Nach Lauf eins zeigte sich Lampert zufrieden: bester Österreicher, schnellster 2-Liter-Sportwagen und Rang sieben gesamt. „Merli und Kollegen haben jetzt das Potenzial ihrer 3-Liter-Motoren hergezeigt“ meine Lampert, der ehemalige Berg-EM-Dritte, der im Vergleich zu den Dreiliter-Piloten in seinem Nova etwa 100 PS weniger hat. Wie agil aber der nur 475 kg schwere Bolide aus Frankreich mit dem etwa 400 PS starken 1150er Turbomotor auf Bergstrecken ist, fiel rundum auf. „Super effizientes Auto“, sagte dazu Vater Reinhard Lampert.
Mit 238 km/h den Berg hinauf
Als der Italiener Christian Merli im Mittelteil der Strecke mit 238 km/h gemessen wurde, hatte er es im Osella auch nicht mehr weit zur Bestzeit in Lauf zwei und zum Gesamtsieg am Rechberg. Er verwies den Tschechen Petr Trnka (Norma) und den Spanier Joseba Iraola Lanzagorta (Nova) auf die weiteren Podestplätze. Strahlender Sechster der Gesamtwertung und Sieger der 2000er Sportwagenklasse am Rechberg wurde Lampert, der sich damit in der Österreichischen Bergmeisterschaft an die Spitze setzte. Den EM-Laufsieg bei den Touren- und GT-Wagen holte sich eindrucksvoll Karl Schagerl (Nö/VW) als Gesamtzehnter.
Gute Leistungen zeigten vier weitere Vorarlberger am Rechberg. Routinier Peter Amann (Osella) belegte hinter Lampert Platz zwei in der 2-Liter Sportwagenklasse. Marco Schöbel (Opel) wurde nach beherzter Fahrt Dritter in seiner großen Tourenwagenklasse. Werner Walser (Opel) sowie Markus Schneider (Lancia) erreichten schließlich die Klassenplätze 16 und 17.
„So ein rund laufendes Comeback hätte ich mir nicht erwartet.“
