Zu viele Fehler für eine Überraschung

Österreich muss sich Deutschland mit 2:4 geschlagen geben.
Tampere Wieder steht nach einem WM-Spiel eine Österreich-Niederlage auf der Anzeigetafel der Arena in Tampere. Und wieder hätte es die ÖEHV-Auswahl selbst in der Hand gehabt, das Punktekonto aufzubessern. Doch eine schwache Chancenverwertung und unnötige Fehler in der Defensive bescherten die fünfte Niederlage im fünften WM-Spiel gegen eine deutsche Mannschaft, die wenig überzeugend, aber effizient aufgetreten war.
„Das war unser bestes Spiel bei der WM, wir haben uns konstant gesteigert. Aber der Spielverlauf war gegen uns, wir sind ständig einem Rückstand nachgelaufen, haben aber nie aufgesteckt. Wir hätten es verdient gehabt, mit Punkten belohnt zu werden“, sagte Teamchef Roger Bader nach der Partie.
Wolf bricht den Bann
Deutschland war durch San-Jose-Sharks-Angreifer Nico Sturm früh in Führung gegangen, dabei hatte ÖEHV-Verteidiger Steven Strong allerdings schlecht ausgesehen. Die rot-weiß-rote Auswahl ließ sich davon allerdings nicht aus dem Konzept bringen und setzte nach. Nachdem Lukas Haudum (9.) die erste Großchance liegen lassen hatte, scheiterte auch Marco Rossi völlig frei vor Keeper Mathias Niederberger (11.). Allerdings setzte Bernd Wolf den Nachschuss wuchtig zum 1:1-Ausgleich ins Netz. Dann profitierten wieder die Deutschen, weil Benjamin Nissner den Puck noch vor der ersten Drittelpause ins eigene Tor bugsierte (17.).
Hoffen auf Reinbacher
Es folgte ein weiterer Abwehrfehler. Der Ingolstadt-Stürmer Wojciech Stachowiak marschierte unbedrängt durch die rot-weiß-rote Defensive und ließ auch Keeper David Kickert schlecht aussehen. Trotz des Zwei-Tore-Rückstandes blieben die Österreicher dran und wurden sechs Minuten vor dem Ende durch einen abgelenkten Schuss von Ali Wukovits zum 2:3 belohnt. Zwei Minuten vor Schluss verließ Kickert für einen weiteren Feldspieler das Eis, Sturm nutzte das verwaiste Tor zur Entscheidung (59.). Für Deutschland war der Erfolg ein großer Schritt in Richtung Viertelfinale, für Österreich spitzt sich der Abstiegskampf auf das finale Duell mit Ungarn am Montag zu. Davor muss die Bader-Truppe heute noch gegen den amtierenden Weltmeister und Gastgeber Finnland antreten. Ob der Lustenauer David Reinbacher, der gegen die USA und Deutschland bitter vermisst wurde, dann wieder mit dabei ist, entscheidet sich jeweils erst am Spieltag. „Wir sind optimistisch, dass es gegen Finnland klappen könnte“, zeigte sich Bader optimistisch.