Borussia Dortmund nutzt Patzer von Bayern München aus

3:0-Sieg über Augsburg bringt Borussen in Pole-Position.
Augsburg Goldener Matchball für Borussia Dortmund im dramatischen Meisterkrimi: Die Mannschaft von Edin Terzic hat die Steilvorlage von Bayern München dank Sébastien Haller gnadenlos ausgenutzt und durch ein 3:0 (0:0) beim FC Augsburg vor dem Saisonfinale die Tabellenführung übernommen. Mit einem Sieg am kommenden Samstag im Heimspiel gegen Mainz wäre der BVB zum neunten Mal deutscher Meister, zum ersten Mal seit 2012.
Die überlegene Borussia nutzte nach dem 1:3 der Bayern gegen Leipzig die Gunst der Stunde: Vor 30.660 Zuschauern erzielte Torjäger Haller in der 59. Minute die umjubelte Führung – und sechs Minuten vor dem Ende auch das zweite Tor. Julian Brandt (90.+3) traf zum Endstand. Der FCA spielte ab der 38. Minute in Unterzahl, nachdem Felix Uduokhai wegen einer Notbremse Rot gesehen hatte. Der BVB beendete gerade rechtzeitig auch seinen seit drei Monaten anhaltenden Auswärtsfluch. Seit dem 1:0 in Hoffenheim am 25. Februar hatte die Borussia in sechs Spielen auswärts nicht mehr gewonnen – bis gestern.
Bayern am Boden
Oliver Kahn verschränkte die Arme hinter seinem breiten Rücken und schob die Brust nach vorne, doch sein ewiges „Weiter, immer weiter“ klang nur noch hohl und leer. „Mein Glaube ist immer da“, betonte der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern nach einer weiteren Horror-Show im Titelkampf und ergänzte scheinbar unverdrossen: „Ich werde den Teufel tun und irgendwas abschenken.“
Tatsächlich bekommt die Bundesliga ihr lang ersehntes Meisterfinale, doch der Seriensieger hält die Schale nicht mehr in der Hand. Vielmehr legten die Bayern, von ihrem wütenden Trainer Thomas Tuchel in alle Einzelteile zerlegt, ihrem Rivalen Dortmund den Ball mit dem niederschmetternden 1:3 (1:0) gegen RB Leipzig auf den Elfmeterpunkt. Der BVB nutzte seine Gelegenheit – im Gegensatz zu den Bayern.
