„Wir werden das schaffen!“

Sport / 21.05.2023 • 22:35 Uhr
Torhüter David Madlener, Nico Brunner (l.), Marco Rossi und David Reinbacher wurden von den Finnen vor dem eigenen Gehäuse gehörig beschäftigt.GEPA
Torhüter David Madlener, Nico Brunner (l.), Marco Rossi und David Reinbacher wurden von den Finnen vor dem eigenen Gehäuse gehörig beschäftigt.GEPA

Viel Optimismus bei Zwerger und Co. vor dem Spiel um den Klassenerhalt gegen Ungarn.

Tampere Deutschland bewahrte gestern mit einem 7:2-Erfolg gegen Ungarn Österreichs Eishockey-Nationalmannschaft vor dem frühen Abstieg. Heute (15.20 Uhr) muss es das Team von Roger Bader im direkten Duell gegen die Magyaren selbst richten, erstmals seit 19 Jahren zum zweiten Mal hintereinander den Verbleib in der A-WM für die Teilnahme 2014 in Tschechien schaffen. Die Ungarn liegen nach dem Overtime-Sieg gegen Frankreich in der Tabelle mit zwei Punkten vor Österreich. Erster Absteiger ist nach einem 0:1 gegen die Slowakei das Team aus Slowenien.

Viel Moral gewonnen

Die knappe 1:3-Niederlage gegen Weltmeister und Olympiasieger Finnland vom Samstag macht der rot-weiß-roten Auswahl Mut. „Wir haben mit dieser Leistung viel Moral gewonnen“, bestätigt Bader. Der dritte finnische Treffer von Ahti Oksanen war umstritten, Teamchef-Assistent Reinhard Divis initiierte eine Trainer-Challenge, der Puck schien schon außerhalb des Angriffsdrittels gewesen zu sein.

„Angefangen mit der guten Torhüterleistung – David Madlener hat das hervorragend gemacht – waren wir gut organisiert in der Mittelzone, auch das Körperspiel war sehr gut. Aber gegen Ungarn ist es ein ganz anderes Spiel“, erklärte Bader. Madlener, zum Spieler des Abends gekürt, wird heute nicht dabei sein, er war erst zum dritten Mal bei einer A-WM im Einsatz. 2018 in Dänemark spielte der 31-jährige Pioneers-Torhüter zwei Partien. Kapitän Thomas Raffl bekam vor dem Ungarn-Spiel eine Pause, Manuel Ganahl übernahm das Amt des Kapitäns. „Wir haben das sehr gut gemacht und Finnland über 60 Minuten einen Kampf geliefert“, befand der Montafoner. „Das ist die Schablone für das nächste Spiel.“ David Reinbacher war nach seiner Bänderdehnung im Knie wieder in der Aufstellung zurück, Philipp Wimmer musste zusehen. Die Ländle-Achse Marco Rossi als Vorbereiter und Dominic Zwerger als Vollstrecker waren für den Ehrentreffer zuständig. „Es war wichtig, vor der Begegnung mit Ungarn so ein gutes Spiel zu haben“, meinte Rossi. Zwerger ist sich sicher: „Wir werden drei Punkte holen und nächstes Jahr nach Tschechien fahren. Ich bin überzeugt, dass wir das schaffen“.

„Über den Kampf ins Spiel“, lautet das Motto von Bader gegen die Ungarn. 52 Mal standen sich die Kontrahenten bereits gegenüber. Im Rahmen einer A-WM ist es erst das dritte Duell. Die bisherigen zwei konnte man für sich entscheiden, zuletzt 2009 in Kloten, wo man einen 6:0-Sieg davontrug. Im Dezember absolvierte man in Kapfenberg zwei Freundschaftsspiele gegen Ungarn, die mit einem Sieg und einer Niederlage endeten. In den bisherigen 52 Aufeinandertreffen trug Österreich 36 Mal den Sieg davon, musste sich 14 Mal geschlagen geben. „Wir kennen Ungarn, sie kennen uns“, so Bader. Von der Spielanlage her erwartet der Teamchef einen Gegner, der versuchen wird, die Scheibe oft in die Angriffszone zu befördern um mit Forecheck nachzugehen und dort den ersten Körpereinsatz zu fahren. „Sie werden kämpfen, aber das werden wir auch“, erklärt Bader, der einen Vorteil bei seiner Mannschaft in der Schnelligkeit ortet.

Österreich steht vor derselben Herausforderung wie vor einem Jahr an selber Stelle. In der Nokia Arena von Tampere gab es ein direktes Duell um den Klassenerhalt, man lag gegen Großbritannien nach 47 Minuten mit 1:3 im Rückstand. Dem Abstieg entging die ÖEHV-Auswahl mit vier Treffern im Finish und einem 5:3-Sieg. VN-KO

„Wir werden die drei Punkte holen und nächstes Jahr nach Tschechien fahren.“

David Madlener, nach dem 1:3 gegen Finnland, zum besten Spieler gekürt.
David Madlener, nach dem 1:3 gegen Finnland, zum besten Spieler gekürt.

Eishockey

86. A-WM 2023 in Tampere und Riga

Gruppe A

Österreich – Finnland 1:3 (1:2, 0:0, 0:1)

Tampere, 11.785

Torfolge: 2. 0:1 Kapanen, 5. 1:1 Zwerger, 8. 1:2 Suomela, 59. 1:3 Oksanen

Strafminuten: 4 bzw. 0

Österreich: Madlener; Nickl, Wolf, Zündel, Heinrich, Reinbacher, Brunner, Strong, Maier; M. Huber, Haudum, Wukovits, Thaler, Nissner, P. Huber, Schneider, Rossi, Zwerger, Neubauer, Achermann, Ganahl

Finnland: Larmi; Lehtonen, Ohtamaa, Maatta, Koivisto,Seppala, Pokka, Friman, Matinpalo; Hartikainen, Manninen, Rantanen, Kakko, Suomela, Kapanen, Pesonen Lammikko, Armia, Oksanen, Björninen, Anttila

USA – Dänemark   3:0 (0:0, 0:0, 3:0)

Schweden – Frankreich  4:0 (4:0, 0:0, 0:0)

Deutschland – Ungarn 7:2 (1:0, 3:0, 3:2)

USA – Frankreich 9:0 (3:0, 1:0, 5:0)

Heute spielen

Dänemark – Schweden  15.20 Uhr

Ungarn – Österreich 19.20 Uhr

Am Dienstag spielen

Deutschland – Frankreich  11.20 Uhr

Schweden – USA 15.20 Uhr

Finnland – Dänemark  19.20 Uhr

Tabelle 

1. USA 6 6 0 0 0 30: 5 18

2. Schweden 5 4 1 0 0 19: 2 14

3. Finnland 6 4 0 1 1 21:14 13

4. Deutschland 6 3 0 0 3 22:16 9

5. Dänemark 5 2 1 0 2 17:15 8

6. Frankreich  6 0 2 2 3 10:26 4

7. Ungarn 6 0 1 0 5 9:33  2

8. Österreich 6 0 0 1 5 7:24 1

Gruppe B

Norwegen – Tschechien  0:2 (0:2, 0:0, 0:0)

Kanada – Schweiz  2:3 (0:0, 1:2, 1:1)

Kasachstan – Lettland   0:7 (0:2, 0:3, 0:2)

Slowenien – Slowakei  0:1 (0:0, 0:1, 0:0)

Tschechien – Schweiz  2:4 (1:1, 0:2, 1:1)

Heute spielen

Kanada – Norwegen  15.20 Uhr

Kasachstan – Slowenien  19.20 Uhr

Am Dienstag spielen

Slowakei – Norwegen 11.20 Uhr

Kanada – Tschechien 15.20 Uhr

Schweiz – Lettland 19.20 Uhr

Tabelle 

1. Schweiz 6 6 0 0 0 26: 6 18

2. Tschechien 6 4 0 1 1 21:13 13

3. Kanada 5 3 1 0 1 20: 7 11

4. Lettland 6 3 1 0 2 17:14 11

5. Slowakei 6 2 0 2 2 11:14 8

6. Kasachstan 6 0 2 0 4 10:28 4

7. Norwegen 5 1 0 1 3 5:11 4

8. Slowenien 6 0 0 0 6 6:23 0