Kanada erfüllte die Erwartungen

Sport / 29.05.2023 • 20:26 Uhr
Das Team Kanada, gecoacht von Andre Tourigny, stemmt zum 28. Mal die Trophäe für den Gewinn des Eishockey-WM-Titels in die Höhe.REUTERS
Das Team Kanada, gecoacht von Andre Tourigny, stemmt zum 28. Mal die Trophäe für den Gewinn des Eishockey-WM-Titels in die Höhe.REUTERS

28. Titel bei der Eishockey-WM im Finale gegen Deutschland, Bronze an Lettland.

Tampere Der Jubel war dem Außenseiter nicht vergönnt. Deutschland unterlag im Finale der Eishockey-Weltmeisterschaft in Tampere Favorit Kanada mit 2:5. 1953 hatte es zuletzt ebenfalls Silber gegeben, damals hatten indes nur vier Nationen eine Gruppenphase ausgespielt. Kanadas NHL-Abordnung sicherte sich mit dem Erfolg gegen die deutsche Auswahl bereits zum 28. Mal den WM-Titel und ist damit nun wieder alleiniger Rekordchampion vor den aktuell ausgeschlossen Russen. Für das deutsche Eishockey ist Platz zwei bei der WM der größte Erfolg nach Olympia-Silber 2018. Co-Gastgeber Lettland gewann sensationell Bronze. Im Spiel um Platz drei rang der Außenseiter Mitfavorit USA mit 4:3 nach Verlängerung nieder und feierte seine erste WM-Medaille überhaupt.

Der Weg war holprig

Die Kanadier fanden zu einem Happy-End, wobei sie nur mühsam in das Turniergeschehen gefunden hatten. So gab es in der Vorrunde Niederlagen gegen die Schweiz (2:3) und Norwegen (2:3). Im Viertelfinale wurde Titelverteidiger Finnland (4:1) eliminiert, anschließend das Überraschungsteam von Lettland (4:2) und schließlich im Endspiel Deutschland besiegt. „Jedes Mal, wenn Kanada an einem Turnier teilnimmt, erwarten wir, dass wir Gold gewinnen, und die Kanadier erwarten, dass wir Gold gewinnen“, erklärte Vize-Kapitän und NHL-Routinier Milan Lucic die Einstellung und DNA des Rekordweltmeisters, der zum vierten Mal in Folge im Finale stand.

Ein Blick in die Statistiken. Österreich ist in Überzahl mit 41,67 Prozent Erster dieser Titelkämpfe geblieben, in Unterzahl gab es Rang zwölf. Bei den Torhütern war nur Frankreich schlechter klassiert, in der Strafenwertung zeigte sich nur Finnland mit 30 Minuten fairer als Österreich mit 32, Frankreich kassiert gleich 123 Minuten. In der Zuschauerstatistik, angeführt von den Gastgebern Finnland (11.724 Besucher im Schnitt) und Lettland (8930) lag die ÖEHV-Auswahl mit 6669 Fans auf Platz acht u.a. vor der Schweiz mit 5197.

Auf Platz eins geblieben

Interessant: Mit Rocco Grimaldi (USA/30) kam der beste WM-Scorer mit 14 Punkten (7 Tore/7 Vorlagen) vom AHL-Team Rockford IceHogs. Bester Österreicher ist Marco Rossi auf Platz 47 mit sechs Zählern (1/5), in der Überzahl-Statistik liegt er auf Platz 30. Bei den Vorlagengebern liegt der Rankweiler auf Platz 18. Die Plus-Minus-Wertung führt Rossis Minnesota-Verteidigerkollege Jacob Middleton (Can) mit Plus 12 an, David Reinbacher (plus eins) ist auf Platz 148 Österreichs Bester.

Vom Direktorat als herausragender Akteur ausgezeichnet wurde Lettlands Torhüter Arturs Silovs (Vancouver Canucks), bei den Verteidigern erhielt MacKenzie Weegar (Calgary Flames/Can), bei den Stürmern der ehemalige Salzburger John Peterka (Buffalo Sabres/Ger) die Auszeichnung. VN-KO

„Jedes Mal wenn Kanada an einem Turnier teilnimmt, wird Gold erwartet.“