Stadlober stellt sich hinter Stoss

Der Österreichische Skiverband befürwortet die Wiederwahl des Präsidenten des Olympischen Komitees.
Wien ÖSV-Chefin Roswitha Stadlober hat sich im Disput um die Neubesetzung des ÖOC-Vorstandes auf die Seite von Karl Stoss (66) gestellt. Der Skiverband stehe voll hinter dem amtierenden Chef des Österreichischen Olympischen Komitees (ÖOC) und unterstütze seine angestrebte Wiederwahl für eine zweijährige Übergangszeit. Stadlober betonte in einer Stellungnahme die langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen ÖSV und ÖOC, ebenso das aktuell gute Einvernehmen mit Generalsekretär Peter Mennel.
Kontinuierlicher Übergang
„Der ÖSV steht zu 100 Prozent hinter ÖOC-Präsident Karl Stoss und wird sich auch dafür einsetzen, dass er für mindestens eine weitere Periode (Anm: alle vier Jahre) zur Verfügung steht. Im Sinne eines gemeinsamen Verantwortungsbewusstseins für den gesamten österreichischen Sport, sowohl Sommer wie Winter, wäre es zudem wünschenswert, einen kontinuierlichen Übergang sicherzustellen bzw. vorzubereiten“, verlautete Ski Austria in seiner Aussendung.
Deshalb plädiere man für eine Balance zwischen bewährten und neuen Kräften im ÖOC-Führungsgremium. Auch die Forderung von Stoss nach Geschlechterparität im Vorstand werde unterstützt. „Die neue Zusammensetzung bietet die Chance, den Blick nach vorne zu richten und die Zukunft der olympischen Sportarten gemeinsam zu gestalten“, so der ÖSV.
Weiters hielt die noch 59 Jahre alte Stadlober aus Radstadt fest, dass der Streit im ÖOC dem gesamten Sport schade und dieser deshalb schnellstmöglich beendet werden sollte. Alle Protagonisten seien aufgefordert, die positive Entwicklung des olympischen Sports und des ÖOC der vergangenen Jahre wertzuschätzen.
Stadlober war auf einem ursprünglichen Wahlvorschlag für den neuen Vorstand als ÖOC-Vizepräsidentin vorgesehen gewesen. Über die Liste wird aber nicht abgestimmt, da der amtierende Vorstand um Stoss den zuständigen Ausschuss mit dem Hinweis auf vorzeitige Veröffentlichung der vorgeschlagenen Personen abgesetzt hat. Seither tobt ein auch medial ausgetragener Streit um die Neubesetzung der prestigeträchtigen Posten, angebliche Statutenwidrigkeiten und die Abhaltung der Neuwahl.
Aussprache mit Mennel
Im Zuge dessen waren auch Unstimmigkeiten zwischen Mennel und Stadlober zu Tage getreten. Darauf Bezug nehmend wies der Skiverband explizit darauf hin, dass Stadlober am vergangenen Samstag ein persönliches, sehr gutes Gespräch mit dem 68-jährigen gebürtigen Bregenzer geführt habe. Dabei habe man sich darauf verständigt, weiterhin alle Kräfte bündeln zu wollen.
Das haben aber nicht alle involvierten Parteien im Sinn. Erst am Montag hatten die drei Sport-Dachverbände ASKÖ, ASVÖ und Sportunion mitgeteilt, ihre neuerliche Teilnahme am Wahlausschuss abzulehnen. Sie forderten gleichzeitig dazu auf, den bereits eingereichten Wahlvorschlag in der bis spätestens 3. Juli einzuberufenden ÖOC-Hauptversammlung zur Abstimmung zu bringen.
Heute Vorstandssitzung
Der nächste Akt in dem Disput, in dem sich besonders Vertreter der fünf Sommersportverbände Golf, Schwimmen, Basketball, Turnen und Ringen hervorgetan haben, ist eine heute einberufenen ÖOC-Vorstandssitzung. Im noch amtierenden Führungsgremium sitzt als Vizepräsident unter anderem der frühere ÖSV-Chef Peter Schröcksnadel, der wie einige andere Mitglieder aber ausscheiden werde.
„Die neue Zusammensetzung bietet die Chance, den Blick nach vorne zu richten.“