„Zwölf in Folge, das ist Geschichte“

Sport / 23.07.2023 • 21:06 Uhr
Die Entscheidung schon nach wenigen Fahrsekunden: Max Verstappen (links) holt sich im Red Bull die Spitzenposition von Lewis Hamilton – Quali-Schnellster – zurück.Reuters
Die Entscheidung schon nach wenigen Fahrsekunden: Max Verstappen (links) holt sich im Red Bull die Spitzenposition von Lewis Hamilton – Quali-Schnellster – zurück.Reuters

RB-Teamchef Horner bejubelt Statistik, Seriensieger Verstappen spricht von einer Genussfahrt.

Mogyoród Die Hoffnung der Konkurrenz währte wieder nur kurz: Die von Mercedes eine Nacht lang, denn Lewis Hamilton weckte mit seiner ersten Pole-Position seit Abu Dhabi 2021 vor dem ungarischen Grand Prix auf dem Hungaroring neue Hoffnung in der Mannschaft von Toto Wolff. Doch der Rekordchampion wurde beim Start gleich von Max Verstappen, den er tags zuvor um drei Tausendstel geschlagen hatte, überrumpelt und musste in den ersten Kurven auch noch die aus Reihe zwei gestarteten McLaren-Piloten Oscar Piastri und Lando Norris vorbeilassen. Nach einem Kilometer von den 306 war Verstappens 44. Sieg, sein siebenter in Folge, nicht mehr gefährdet.

Fantastisches Auto

Max konnte nachher wieder bestätigen: „Das Auto war fantastisch.“ Ein Stehsatz mittlerweile, nicht nur, weil sein Chef Christian Horner den zwölften Red-Bull-Sieg in Folge bejubeln konnte: „Das ist Geschichte!“ Zum letzten Stint auf dem mittelweichen Reifen, mit dem Verstappen 33 Sekunden auf den am Ende zweitplatzierten Norris herausholte, meinte er: „Das war eine Genussfahrt.“ Die Konkurrenz wird, außer McLaren – die Silverstone-Leistung wurde eindrucksvoll auf einem völlig anderen Streckentyp bestätigt – Ungarn noch deprimierter verlassen haben.

Lando Norris hatte samt seinem Team ebenfalls Grund zur Freude: Erstmals schaffte der 23-jährige Brite zwei Podestplätze in Folge: „Jetzt fehlt nur noch ein Sieg, aber gegen diese Bullen wird es kaum möglich sein.“ Zumal er im Finish Platz zwei gegen Sergio Pérez verteidigen musste, der selbst wieder mit nachlassenden Reifen unter Druck von Hamilton geraten war, aber Platz drei nach Start von Rang neun verteidigte. „So ein Rennen gibt wirklich Selbstvertrauen.“ Damit sind wohl alle Spekulationen, der Platz des Mexikaners bei Red Bull Racing sei gefährdet, Makulatur: Denn wer entlässt einen angehenden Vize-Weltmeister? Red Bulls Motorsportboss Helmut Marko stellte in Ungarn klar: „Wir wollen erstmals einen WM-Doppelsieg. Und Checo ist bis inklusive 2024 unter Vertrag.“

Durchaus zufrieden

Die mit Spannung erwartete Rückkehr des zweifachen WM-Dritten Daniel Ricciardo im AlphaTauri brachte keine entscheidende Wende für das letztplatzierte Team: Der Australier schlug auf Anhieb den Teamkollegen Yuki Tsunoda im Qualifying (Startplatz 13), wurde aber nach dem Start in eine Kollision von vier Autos durch Auslöser Zhou Guanyu (Alfa Romeo/Sauber) verwickelt und zu einem außertourlichen Stopp gezwungen.

Doch er kämpfte sich vom zeitweiligen letzten Platz noch auf Rang 13 vor – zwei vor dem japanischen Teamkollegen: „Das Wochenende war wirklich gut, vor allem im Hinblick auf das, was ich im letzten Jahr erlebte.“ GK

„Die letzten zwei Jahre waren unglaublich. Für das Team sind 12 Siege in Folge unglaublich.“

Mit seinem siebenten Sieg in Folge hat WM-Leader Max Verstappen seinen Vorsprung in der Formel-1-Weltmeisterschaft auf 110 Punkte vergrößert.Reuters
Mit seinem siebenten Sieg in Folge hat WM-Leader Max Verstappen seinen Vorsprung in der Formel-1-Weltmeisterschaft auf 110 Punkte vergrößert.Reuters