Wieder zurück im Profizirkus

SW Bregenz will sich nach dem Aufstieg in der 2. Liga halten. Und vorerst den Hype mitnehmen.
Bregenz Sie sind wieder da, die Schwarz-Weißen aus der Landeshauptstadt. Nach dem Gewinn des Regionalliga-Play-offs mischt Ex-Bundesligist SW Bregenz erstmals seit 2005 wieder im Profifußball mit. „Das wir dieses Ziel erreicht haben, war das wichtigste“, sagt Trainer Andreas Heraf (55). Und fügt an: „Es war aber bei weitem nicht so einfach, wie auch viele im Umfeld von SW Bregenz geglaubt haben.“ Sehr froh und stolz sei er über den Aufstieg. Froh und stolz ist auch Präsident Thomas Fricke – wenngleich noch gar nicht so viel Zeit zur Freude da war: „Vor lauter Arbeit kriegen wir das fast nicht mit.“
Die Aufgaben
Der VIP-Bereich, ein neues Ticketing-System, die Infrastruktur – Baustellen gibt es genug. „Im Moment bin ich nur SW Bregenz, meine Firma habe ich auch schon länger nicht mehr gesehen“, meint Fricke lachend. Eine große Herausforderung sei zudem die Professionalisierung der Vereinsorganisation. Die Kaderplanung hingegen ist nahezu abgeschlossen. Besonders offensiv hat sich einiges getan: Murat Satin soll im Mittelfeld die Fäden ziehen, Slobodan Mihajlovic, Tamas Herbaly und Jannik Wanner wurden für die Außenpositionen verpflichtet. Matheus Favali verstärkt die Abwehr, Torwart Franco Flückiger (RW Erfurt) ist neu. „Wir haben eine Profimannschaft, das war uns wichtig. Wir wollten nicht im Halbprofitum starten, wie das Dornbirn gemacht hat“, erklärt Fricke. Die vielen Neuzugänge – 13 an der Zahl – seien nötig gewesen, sagt Heraf. Er erhofft sich dadurch mehr Qualität – da der Sprung in die 2. Liga ein großer sein werde. Es gibt jedoch Positives: „Wir sind nicht mehr Favorit, sondern eher Underdog – das macht es etwas leichter.“
Der Hype
„Wir merken es am Kartenvorverkauf, haben schon viele Saisonkarten verkauft, bekommen viele Anfragen. Der Hype ist in Bregenz extrem groß“, sagt der Präsident. Zum Saisonauftakt gegen die Vienna rechnet er mit 2.500 Zuschauern. Diese Euphorie gelte es, niedrig zu halten – für viele Spieler sei die 2. Liga ja Neuland. Und dennoch gilt es, den Hype mitzunehmen. Für Sponsoren sei Bregenz etwa interessanter geworden. „Früher war es umgekehrt, da hast du Türklinken putzen müssen“, so Fricke.
Die Ziele
Das Ziel ist der Klassenerhalt. „Alles andere wäre vermessen“, sagt Heraf. Fricke stimmt zu: „Das erste Ziel muss sein, dass wir uns mittelfristig in der Liga halten.“ Denn was aufgebaut wurde, soll auch Bestand haben. „Es gibt natürlich Träume, irgendwann musst du wieder ein Ziel setzen“, sagt Fricke und meint mit Blick in die Zukunft: „Das Umfeld, das große Potenzial, Ende des Jahres bekommst du ein bundesligataugliches Stadion… Träumen darf man.“ FB



Kader SW Bregenz (Stand 25.Juli)
Tor
1 Kruno Basic (23), 26 Franco Flückinger (32), 40 Laurin Bodenlenz (22)
Abwehr
44 Ivo Kralj (24), 4 Dario Barada (24), 3 Marko Martinovic (27), 13 Matheus Lins (22), 55 Petar Dodig (27), 38 Patrick Obermüller (24), 22 Florian Prirsch (24), 5 Matheus Favali (27)
Mittelfeld
35 Adriel (26), 21 Kristijan Makovec (27), 8 Lukas Parger (21), 17 Slobodan Mihajlovic (26), 30 Murat Satin (26), 11 Gabryel (24)
Angriff
9 Tamas Herbaly (26), 7 Teodor Trailovic (23), 14 Jannik Wanner (23), 15 Ricardo (22), 19 Lukas Brückler (23), 23 David Flores (26), 10 Vinicius Gomes (31)
Zugänge Adriel (BRA), M. Satin (AUT), M. Favali (BRA), L. Parger (AUT), S. Mihajlovic (AUT), F. Flückinger (GER), J. Wanner (GER), P. Obermüller (AUT), D. Flores (ESP), L. Brückler (AUT), M. Lins (BRA), L. Bodenlenz (AU), T. Herbaly (HUN)
Abgänge Keke (BRA), M. Desnica (BOS), L. Katnik (AUT), S. Musah (GHA), Antenor (BRA), M. Potopalskyi (UKR), R. Morscher (AUT), C. Berlinger (AUT), M. Islamchanov (RUS), S. Thurner (AUT), V. Vukasinovic (CH), H. Anapak (GER), D. Sarac (AUT), J. Merz (GER), Y. S. Gomes (BRA)