Rechnungshof mit harter Kritik am Fördersystem im Sport
Wien Der Rechnungshofbericht zur Bundes-Sportförderung kritisiert, dass die Förderung immer noch zu sehr auf bestehende Verbandsstrukturen ausgerichtet ist und es keine klare Trennung zwischen Fördergebern und -nehmern gibt. Die „Treffsicherheit“ der Förderungen wird weiterhin angezweifelt. Die Hauptempfehlung des Rechnungshofs zur Reform des Systems wurde nicht umgesetzt. Das Bundesministerium für öffentlichen Dienst und Sport ist für Sportangelegenheiten zuständig, und die Bundes-Sport GmbH ist als einheitliche Abwicklungsstelle für Förderungen im Sport verantwortlich.
Strukturen blieben gleich
Der Rechnungshof kritisiert, dass die Mittelverteilungslogik und die Entscheidungsstrukturen unverändert geblieben sind. Das Sportministerium betont, dass nur eine von zwölf Empfehlungen nicht umgesetzt wurde. Es handelt sich um die Mittelverteilungslogik und die Entscheidungsstrukturen innerhalb der Bundes-Sportförderung. Eine Novellierung des Systems erschien in der ersten Förderperiode von vier Jahren nicht zweckdienlich. Das Ministerium befürwortet eine Beschränkung der Rechte der Kommissionen auf eine beratende Funktion. Laut Rechnungshof flossen 90 Prozent der Bundessportfördermittel im Jahr 2021 in den organisierten Sport, wobei etwas mehr als ein Viertel davon an den Fußball ging.
Das Ministerium erklärt, dass der Sportligenfonds eine wichtige Rolle bei der Unterstützung der Profivereine gespielt hat. Frauenligen haben jedoch im Gegensatz zum NPO-Fonds nicht vom Sportligenfonds profitiert. Als Reaktion darauf wurde das Frauensport-Förderprogramm „Dream Teams“ ins Leben gerufen. Die NEOS bezeichnen den Rechnungshofbericht als vernichtend für den Minister und fordern eine Neuaufstellung der Förderstrukturen.