Thiem dreht Partie nach Fehlstart und steht im Kitzbühel-Viertelfinale

Sport / 02.08.2023 • 21:43 Uhr
Dominic Thiem schaffte als einziger Österreicher bei den Generali Open in Kitzbühel im Einzel den Sprung ins Viertelfinale und trifft dort auf Arthur Rinderknech. APA
Dominic Thiem schaffte als einziger Österreicher bei den Generali Open in Kitzbühel im Einzel den Sprung ins Viertelfinale und trifft dort auf Arthur Rinderknech. APA

Philipp Oswald und Joel Schwärzler im Doppel in Auftaktrunde ausgeschieden.

Kitzbühel 2019-Sieger Dominic Thiem steht heuer zum dritten Mal in einem Viertelfinale bei einem ATP-250er-Tennisturnier. Nach der Nachtschicht zuvor beim 7:6(3), 7:6(6) gegen den Argentinier Facundo Bagnis gewann der Niederösterreicher sein Achtelfinale bei den Generali Open in Kitzbühel gegen den Chinesen Zhang Zhi­zhen mit 1:6, 6:3, 6:2 und spielt nun heute (vierte Partie nach 11 Uhr) gegen den 28-jährigen Franzosen Arthur Rinderknech (ATP 67) um sein erstes Tour-Halbfinale 2023. Sebastian Ofner hingegen kassierte eine 6:4-, 5:7-, 6:7(5)-Niederlage gegen den Slowaken Alex Molcan. Vorjahrs-Halbfinalist Filip Misolic und Dennis Novak waren in Runde eins ausgeschieden.

Zunächst konnte Thiem den Schwung von seinem mitreißenden Erfolg in zwei Tiebreaks gegen Facundo Bagnis nicht mitnehmen. Gegen den aufstrebenden Zhang gelangen dem Lokalmatador im ersten Durchgang nur insgesamt zwölf Punkte. Das Ehrengame gelang Thiem zum 1:5. Sonst spazierte der Asiate scheinbar spielerisch zur Satzführung. Nachdem Thiem bei prächtigem Wetter und mit 5800 Fans ausverkauftem Center Court für die Verhältnisse besser bespannte Rackets gebracht worden waren, entwickelte sich dann zur Freude der rot-weiß-roten Fans auch ein echtes Match.

Thiem agierte nun stabiler, brachte mit besserem Service seine folgenden Aufschlagspiele gut durch und schaffte in einem acht Minuten langen Game mit seinem vierten Breakball das für den Satzausgleich letztlich entscheidende 3:1. Zhang legte bei schnelleren Bedingungen als am verregneten Vortag oft zu viel Geschwindigkeit und Kraft in seine Schläge, die Folge waren eine Menge von Eigenfehlern. So war es auch im dritten Satz, in dem dem dann sehr konstanten Thiem die Breaks zum 1:0 und 5:2 gelangen und er nach insgesamt 1:42 Stunden ausservierte.

In Thiems Box direkt neben Coach Benjamin Ebrahimzadeh saß wie am Vorabend Mentalcoach Andreas Marlovits. Thiem ging nicht näher auf die Person des gebürtigen Burgenländers ein, der Sportpsychologe hat jedenfalls gute Referenzen. Im Fußball etwa half er Hannover 96, Werder Bremen und VfL Wolfsburg im Abstiegskampf bzw. in Krisen merkbar. „Das Arbeiten im Mentalen gehört genauso dazu wie in anderen Bereichen. Das muss genauso passen, um gut zu spielen. Deswegen finde ich es gut, dass ich es seit einiger Zeit mache“, sagte Thiem.

Zuvor hatte Ofner ein schon gewonnen geglaubtes Match gegen den Slowaken Alex Molcan noch verloren. Österreichs Nummer eins hatte bei einer 6:4-, 5:0-Führung zwei Matchbälle, vergab diese und verlor dann völlig den Faden. Molcan spielte sich in einen Rausch, gewann neun Games in Folge und zog ins Viertelfinale ein.

Ohne Satzgewinn ausgeschieden

Im Doppel schafften die topgesetzten 2021-Titelträger Alexander Erler und Lucas Miedler mit einem 6:2-, 6:4-Erfolg gegen Cacic/Cornea (Srb/Rom) locker den Einzug ins Viertelfinale. Verpasst haben diesen die beiden Vorarlberger. Der 37-jährige Dornbirner Philipp Oswald unterlag bei seiner 15. Kitzbühel-Teilnahme zusammen mit dem Brasilianer Marcelo Demoliner gegen die beiden Argentinier Guido Andreozzi/Guillermo Duran in 67 Minuten mit 3:6, 4:6.

Um vier Minuten länger dauerte die Doppelpremiere auf ATP-Ebene des 17 Jahre alten Joel Schwärzler. Zusammen mit Filip Misolic musste sich der Harder gegen die auf Position zwei eingestuften Italiener Simone Bolelli/Andrea Vavassori mit 5:7, 3:6 geschlagen geben.