Historisches DFB-Aus

Nur 1:1 gegen Südkorea. Deutschlands Frauen bei der WM-Vorrunde gescheitert.
Brisbane Blamage in Brisbane, das historische Aus ist perfekt: Die deutschen Fußballerinnen sind erstmals bei einer Weltmeisterschaft in der Vorrunde gescheitert und haben nur ein Jahr nach dem EM-Höhenflug für das nächste DFB-Desaster gesorgt. Das nervenschwache Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg (55), die erst im April ihren Vertrag bis 2025 verlängert hatte, musste sich im abschließenden Gruppenspiel gegen Außenseiter Südkorea mit einem 1:1 begnügen und tritt nach dem frühzeitigen Ende der Jagd nach dem dritten Stern tief enttäuscht die Heimreise an. „Das ist noch gar nicht zu greifen. Ich kann nicht verstehen, was hier gerade abgeht“, sagte die fassungslose Alexandra Popp danach: „Es ist unmöglich, das sofort zu analysieren. Es war über die drei Spiele holprig. Das war nicht unser Anspruch.“
Verunsicherung
Nach dem schnellen Schock durch Sohyun Cho (6.) war der Ausgleichstreffer von Popp (42.) im Brisbane Stadium zu wenig für den Vize-Europameister, weil im Parallelspiel die Schützenhilfe Kolumbiens gegen Marokko (0:1) ausblieb. Damit ereilte die Frauen das gleiche Schicksal wie das Männer-Team bei den Endrunden 2018 und 2022. Die Deutschen starteten nach dem bitteren 1:2 gegen Kolumbien vor 38.945 Zuschauern verunsichert in die Partie. Nach etwas mehr als zwei Minuten konnte DFB-Torfrau Merle Frohms einen Abschluss von Phair Casey noch via Stange klären. Vier Minuten später spielte der Favorit vergeblich auf Abseits, Cho So-Hyun konnte nach einem Lochpass unbedrängt einschießen. Klara Bühl verabsäumte es zweimal (11./15.), schnell wieder auszugleichen. Kurz vor der Pause zappelte der Ball aber doch im Tor. Nach einer Idealflanke köpfelte Alexandra Popp (42.) ein, es war ihr 66. Treffer im Teamdress. Nummer 67 blieb ihr aufgrund einer Abseitsstellung bei einem Kopfball verwehrt (57.), zudem rettete bei einem weiteren Abschluss mit dem Kopf aus sechs Metern die Latte für die Koreanerinnen (60.). Ein echtes Schlussfurioso blieb aus, das Gefährlichste blieben Schüsse von Sydney Lohmann (101./103.), die nicht den Weg ins Tor fanden. Deshalb durften sich die Asiatinnen mit ihrem ersten Punktgewinn aus dem Turnier verabschieden.
Das zuvor makellose Kolumbien leistete für Deutschland keine Schützenhilfe. Der einzige Treffer resultierte nach einem Elfmeter. Nach einem Foul an Ibtissam Jraidi scheiterte zwar Ghizlane Chebbak an der glänzend reagierenden Catalina Perez, dafür reagierte Sakina Ouzraoui am schnellsten und ihr Zuspiel zur Mitte drückte Lahmari in der vierten Minute der Nachspielzeit der ersten Hälfte aus kurzer Distanz über die Linie.
„Am Ende muss man sagen, hat unsere Leistung nicht ausgereicht. Es ist zu wenig gewesen.“

