Isabel Posch mit perfektem ersten Tag

Sport / 04.08.2023 • 21:00 Uhr
Isabel Posch zeigte im abschließenden 200-m-Lauf ihren Konkurrentinnen die Sporen und wurde Disziplinensiegerin. <span class="copyright">Unisport Austria</span>
Isabel Posch zeigte im abschließenden 200-m-Lauf ihren Konkurrentinnen die Sporen und wurde Disziplinensiegerin. Unisport Austria

Fußacherin bei Halbzeit im Siebenkampf bei World University Games auf Medaillen- und Rekordkurs.

Chengdu Exakt zwei Monate und sechs Tage nach ihrem fulminanten Auftritt beim Hypomeeting in Götzis und dem ersten 6000er einer Vorarlberger Siebenkämpferin hat Isabel Posch erneut den Turbo gezündet. Bei Halbzeit des Mehrkampfes bei den World University Games in Chinau nimmt die 23-jährige Fußacherin mit 3588 Punkten und 31 Zählern Differenz auf die Führende den zweiten Rang ein und befindet sich sowohl auf Rekord- als auch Medaillenkurs.
Das 25 Athletinnen aus 20 Nationen umfassende Starterinnenfeld bei den Welthochschulspielen wird nach dem ersten Tag von der Ukrainerin Yulija Loban mit 3619 Punkten angeführt. 139 Zähler hinter Posch folgt die Schweizerin Lydia Boll (3449), und mit 3411 Punkten als Fünfte darf sich auch die Hörbranzerin Chiara-Belinda Schuler noch theoretische Chancen ausrechnen.

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Auftakt nach Maß über die Hürden

Posch, die mit ihren in Götzis erzielten 6021 Punkten mit der viertbesten persönlichen Bestmarke aller Siebenkämpferinnen in den Bewerb startete, erwischte gleich einen perfekten Start, erzielte mit 13,67 Sekunden im 100-m-Hürdensprint die zweitschnellste Zeit.

„Ich hoffe, ich kann den Schwung
mitnehmen
und meine Topplatzierung
behaupten
.“

Isabel Posch

Der anschließende Hochsprung entwickelte sich aus Sicht der Fußacherin zu einer Zitterpartie: „Ich habe beim Einspringen nicht wirklich das richtige Timing bekommen und dann mit meinem Trainer vereinbart, dass ich bereits bei 1,50 m in den Bewerb einsteige. Ich brauche immer ein paar Sprünge, um Sicherheit zu bekommen.“ Am Ende wurden alle Bedenken beseitigt, Posch meisterte die angestrebten 1,68 m im dritten Versuch. So lag sie nach zwei Disziplinen auf dem fünften Zwischenrang.

Mit ihrer Zeit von 23,67 Sekunden verbesserte Isabel Posch ihre bisherige Bestzeit, aufgestellt beim Hypomeeting in Götzis, um neun Tausendstel. <span class="copyright">Unisport Austria</span>
Mit ihrer Zeit von 23,67 Sekunden verbesserte Isabel Posch ihre bisherige Bestzeit, aufgestellt beim Hypomeeting in Götzis, um neun Tausendstel. Unisport Austria

Die Nervosität im Hochsprung nahm Posch nach der Mittagspause mit in das Kugelstoßen. Doch gleich im ersten Versuch gelang der erhoffte Befreiungsschlag, Posch stieß die Kugel auf 12,87 m und übertraf damit ihre persönliche Bestmarke, aufgestellt in Götzis, um 21 Zentimeter. „Als ich die Weite auf der Anzeigetafel gesehen habe, ist mir ein Stein vom Herzen gefallen und ich war unglaublich erleichtert“, beschreibt Posch die Gedanken nach ihren Rekordstoß, der sie auf Platz zwei in der Zwischenwertung brachte.

Zweiter Rekord über 200 m

Im abschließenden 200-m-Lauf, neben dem Weitsprung und dem Hürdensprint eine der Lieblingsdiziplinen von Posch, stellte die Studentin der Ernährungswissenschaften an der Internationalen Hochschule Bad Honnef noch einmal ihre Schnelligkeit eindrucksvoll unter Beweis. Mit 23,67 Sekunden holte sie sich den Disziplinensieg und verbesserte ihre bisherige Bestmarke um neun Tausendstel. „Vor dem 200er bin ich immer extrem nervös. Das ist eine Paradedisziplin von mir, und da will ich zeigen, was ich drauf habe.“
In der Gesamtwertung nahm sie der seit dem Hochsprung in Front liegenden Loban 137 Punkte ab und rückte bis auf 31 Zähler an die Ukrainerin heran, die ihre Bestmarke von 6065 Punkten so wie Posch heuer beim Hypomeeting aufgestellt hat. Überraschend mit 3294 Punkten und Rang 13 nach dem ersten Tag begnügen musste sich die Norwegerin Ida Eiking, die mit 6114 Punkten die Starterliste anführt.

<p class="caption">Im Hochsprung egalisierte Chiara-Belinda Schuler mit 1,65 m ihre persönliche Bestmarke.</p>

Im Hochsprung egalisierte Chiara-Belinda Schuler mit 1,65 m ihre persönliche Bestmarke.

„Okay, aber nicht richtig gut“

Um 81 Punkte hinter der Halbzeitleistung ihrer heuer in Götzis aufgestellten Rekordmarke von 5916 Punkten lag nach dem ersten Tag Chiara-Belinda Schuler. Die Hörbranzerin, die am selben Institut wie Posch Kindergartenpädagogik inskribiert hat, startete mit 13,84 Sekunden im Hürdensprint in den Bewerb, egalisierte im Hochsprung mit 1,65 m ihre persönliche Bestmarke, erreichte im Kugelstoßen 13,33 m und beendete den 200er am ersten Tag nach 25,23 Sekunden. „Insgesamt war es ganz okay, aber nicht richtig gut. Ich hoffe, ich kann morgen noch Punkte aufholen.“

Mit 3411 Punkte hat Schuler als Fünfte 177 Punkte Differenz auf ihre Landsfrau Posch und gerade 31 Zähler weniger auf dem Konto als die drittplatzierte Schweizerin.