Die Party gecrasht

Sport / 16.08.2023 • 21:41 Uhr
Alessia Russo sorgt mit dem 3:1 für die Entscheidung, der Jubel über den Finaleinzug bei England ist groß.AP
Alessia Russo sorgt mit dem 3:1 für die Entscheidung, der Jubel über den Finaleinzug bei England ist groß.AP

Englands Europameisterinnen ziehen mit 3:1-Sieg über Gastgeber Australien ins Finale ein.

Sydney Die Engländerinnen zeigen sich als eiskalte Partycrasher und lassen Australiens Traum vom WM-Finale im eigenen Land platzen. Die Lionesses bezwangen die Matildas im Hexenkessel von Sydney mit 3:1 (1:0) und spielen am Sonntag gegen Spanien (12 Uhr) erstmals um den Fußball-Thron.

Vor 75.784 Fans bescherten Ella Toone (36.), Lauren Hemp (71.) und Alessia Russo (86.) im Halbfinale dem Favoriten die Chance auf den zweiten Titel binnen 13 Monaten. Superstar Sam Kerr (63.) hatte mit einem Geniestreich – nach einem Sololauf zog die 29-Jährige aus 25 Metern ab, der Ball landete im Kreuzeck – zwischenzeitlich Hoffnung bei Australien aufkeimen lassen, das sich mit dem kleinen Finale gegen Schweden trösten muss.

Wiegman prolongiert Serie

Mastermind Sarina Wiegman bleibt damit die Erfolgsgarantin schlechthin: Englands Teammanagerin aus den Niederlanden erreichte zum vierten Mal in Serie das Endspiel einer EM oder WM. „Wir sind im Finale, es ist unglaublich. Es fühlt sich fast an, als hätten wir schon gewonnen“, jubelte Wiegman nach einem „unglaublichen Spiel“. Das Duell mit der alten Kolonialmacht hatte die Sportfans Down Under tagelang elektrisiert. „Ein alter Feind, eine neue Schlacht – und eine Nation voller Bewunderung hält den Atem an“, titelte die Tageszeitung The Australian. Dass Torjägerin Kerr erstmals nach Wadenverletzung in der Startelf stand, schürte die Hoffnungen am Mittwoch nur noch.

Es behielt aber England diesmal mit zwei Toren Differenz die Oberhand, nachdem es in einem Test im April noch einen 2:0-Sieg für Australien im direkten Duell gegeben hatte. Das war zugleich auch Englands einzige Pleite in 38 Länderspielen unter Wiegman.