Zwei Punkte fehlten auf das Podest

Vorschoter Lukas Mähr und Steuerfrau Lara Vadlau schrammen bei der Segel-WM nur knapp an Bronze vorbei.
Den Haag Zwei Punkte fehlten am Ende auf die Bronzemedaille: Der Bregenzer Lukas Mähr und die Steirerin Lara Vadlau haben bei der Segel-Weltmeisterschaft vor Den Haag (Niederlande) den Sprung in die 470er-Medaillenränge ganz knapp verpasst. Rang sechs im Medal-Race ließ im Vergleich zur Goldflotte keine Rangverbesserung des Duos zu – am Ende wurde es so der undankbare vierte Platz. Grund zur Freude gibt es aber dennoch reichlich: Schon vor dem abschließenden Rennen hatten Vadlau/Mähr den Olympia-Quotenplatz für die Olympia 2024 in Paris fixiert.
Im Zwiespalt
„Wir sind etwas zwiegespalten: Einerseits sind wir super happy, weil wir den Olympia-Quotenplatz geholt haben, andererseits tut es natürlich weh, wenn eine WM-Medaille so in Reichweite ist und du dann am Ende Vierter wirst“, meinte Vadlau nach dem Medal-Race. Führte aber nicht unzufrieden fort: „Ich habe nach der Zieldurchfahrt zu Luki gesagt: Wenn wir jetzt Vierter sind, ist es ok. Wenn wir in Zukunft dann nicht mehr Vierter sind, bin ich glücklich. Deshalb gibt’s ein lachendes und ein weinendes Auge.“ Den Sieg in der 470er-Klasse holte sich das Duo Keiju Okada/Miho Yoshioka aus Japan vor Jordi Xammar Hernandez und Nora Brugman Cabot aus Spanien. Knapp vor Vadlau/Mähr landeten Tetsuya Isozaki und Yurie Seki (Japan auf dem Stockerl.
Dass es am Ende knapp nicht für einen Platz unter den besten Drei gereicht hat, erklärt Mähr wie folgt: „Über 30 Nationen haben hier um acht Nationentickets für die Olympischen Spiele 2024 ‚gefightet‘ – das war ein sehr hohes Stresslevel in der ganzen Flotte, das hat man gespürt.“ Auch sie seien davon nicht verschont geblieben, hätten den einen oder anderen Fehler gemacht, der sonst nicht gemacht werde. „Unter dem Strich war es seine sehr lehrreiche Woche – und jetzt wissen wir, woran wir arbeiten müssen“, so Mähr. Auch Vadlau sieht das ähnlich. Es gebe viel zu tun – was aber durchaus positiv sei. „Das freut uns eigentlich, weil noch so viel Luft nach oben ist – und wir trotzdem schon viertbestes Team der Welt sind“, sagt sie. Man habe noch einiges vor, so Mähr. In der Segelentwicklung würde etwa noch coole Projekte warten, auch am restlichen Material gebe es noch Optimierungspotenzial. Hinzu komme, dass er ja eigentlich erst seit knapp zwei Jahren mit Vadlau segle. „Da kann man am Zusammenspiel, an der Technik noch sehr viel verfeinern. Wind, Welle, Strömung, die Bedingungen sind bei uns immer anders – und da kann man nie genug Zeit am Wasser verbringen“, so der 33-Jährige.
Fokus auf Olympia
„Wir werden uns in Ruhe mit unserem Team zusammensetzen, einen genauen Plan aufstellen,“ kündigt Vadlau mit Blick auf die nächsten Monate an. Der Fokus des Duos liege nun primär auf intensiven Trainingseinheiten vor Marseille, wo auch die Fahrten der Olympischen Spiele stattfinden werden. Im Winter soll zudem vor Lanzarote trainiert werden, um für die Olympischen Spiele gerüstet zu sein.
Neben Vadlau/Mähr konnte auch Benjamin Bildstein mit Vorschoter David Hussl im 49er ein Nationenticket für Olympia 2024 holen. Das Duo konnte bereits in der Goldflotte am Mittwoch die Olympia-Teilnahme fixieren, für das Medal Race bei der WM reichte es aber nicht.
„Es war ein hohes Stresslevel in der Flotte, wir sind davon nicht verschont geblieben.“