Trotz Traumstart ist Demut gefragt

VfB Stuttgart nach 5:0-Sieg über Bochum erster Tabellenführer.
Stuttgart Gerade noch hatten die Anhänger des VfB Stuttgart ihre Mannschaft mit „Spitzenreiter, Spitzenreiter“-Gesängen in den verdienten Feierabend geschickt, da bremste Sebastian Hoeneß erst einmal kräftig die Euphorie. Es würde seinen Spielern „gut zu Gesicht stehen, jetzt demütig zu bleiben“, betonte der VfB-Trainer nach dem Traumstart in die neue Bundesliga-Saison. Mit 5:0 hatte sein Team da gerade den VfL Bochum aus dem Stadion gefegt, sich mit dem höchsten Bundesliga-Sieg seit über elf Jahren vorerst zum Tabellenführer aufgeschwungen. Entsprechend musste dann auch Hoeneß „unterm Strich“ anerkennen, dass es „eine richtig gute Leistung“ gewesen sei. Eine aber, die man auch „richtig einordnen“ müsse.
Fragezeichen bleiben
Zu schwach war am Samstag der Gegner aus Bochum, zu frisch die Erinnerungen an die vergangene Chaos-Saison. „Wir wissen um unsere Stärke“, bekräftigte Hoeneß, gerade die „vergangenen beiden Jahre“ hätten aber gezeigt, dass eine zu große Euphorie beim VfB auch schädlich sein kann. Zumal die Schwaben zum Auftakt noch einige Fragezeichen begleiten. Den Abgang von Kapitän Wataru Endo zum FC Liverpool blendeten die Stuttgarter bemerkenswert aus, doch noch könnten weitere Leistungsträger dem Japaner folgen. Abwehrchef Konstantinos Mavropanos steht dicht vor einem Wechsel zu West Ham, Borna Sosa will den Verein wohl ebenfalls verlassen – und auch die Zukunft von Doppeltorschütze Serhou Guirassy (18./77.) ist weiterhin ungeklärt.
„Es würde uns allen gut zu Gesicht stehen, wenn wir trotz des Kantersieges demütig bleiben.“