Lyles schockt auch Golfcart-Unfall nicht

LA-WM in Budapest erlebt einen Nebenschauplatz.
Budapest Noah Lyles schockte selbst ein Golfcart-Unfall kurz vor dem Startschuss nicht, Sha‘Carri Richardson schonte auf der Jagd nach dem WM-Double wertvolle Kräfte. Während die beiden US-Stars über die 200 m mühelos ins Finale sprinteten, ging das Warten der deutschen Leichtathleten auf die erste Medaille am sechsten Wettkampftag in Budapest weiter.
Die Bühne am Donnerstagabend gehörte den großen Stars der Szene. Lyles allerdings erlebte auf dem Weg zum Stadion einen Schreckmoment. Die Athleten werden vom Aufwärmplatz mit Golfcarts über eine kleine Brücke zur Arena an der Donau gefahren, dabei kam es zu einem Zusammenstoß von zwei Fahrzeugen. Auf TV-Bildern war ein deutlich schockierter Lyles zu sehen. Der Vorlauf des 100-m-Weltmeisters wurde daraufhin um 25 Minuten verschoben, weil sich der Jamaikaner Andrew Hudson offenbar am Auge verletzt hatte. Lyles zeigte sich wenig später dann aber unbeeindruckt: Der Titelverteidiger „spazierte“ vier Tage nach seinem WM-Titel über die 100 m problemlos mit der Bestzeit (19,76) in das nächste Rennen um Gold. Hudson (20,38) war eigentlich ausgeschieden, wurde nachträglich jedoch durch das Kampfgericht für das heutige Finale gesetzt.
Über die 400 m Hürden der Frauen sicherte sich die Niederländerin Femke Bol fünf Tage nach ihrem spektakulären Sturz in der Mixed-Staffel in 51,70 Sekunden die Goldmedaille. Im Weitsprung der Männer gewann der Grieche Miltiadis Tentoglou außerdem in einem wahren Krimi den Titel: Der Olympiasieger und Europameister sprang im letzten Versuch auf 8,52 m und verdrängte so in der knappsten Entscheidung der WM-Geschichte den lange führenden Jamaikaner Wayne Pinnock (8,50) noch auf Platz zwei.