Verhinderter Sabotage-Akt überschattet die erste Sprintankunft bei der Vuelta
Barcelona Der Australier Kaden Groves hat die erste Sprintankunft der 78. Spanien-Rundfahrt gewonnen. Der 24-jährige Radprofi holte sich nach 184,6 km von Andorra nach Tarragona im Massensprint den Sieg vor dem Kolumbianer Juan Sebastian Molano und dem Belgier Edward Theuns. In der Gesamtwertung führt weiter der belgische Zeitfahr-Weltmeister und Vorjahressieger Remco Evenepoel, der am Montag die Bergankunft in Andorra-Arinsal gewonnen hatte. Evenepoel liegt fünf Sekunden vor dem Spanier Enric Mas. Der dänische Tour-de-France-Champion Jonas Vingegaard ist 31 Sekunden zurück Vierter. Evenepoel betonte später, dass sein Sturz im Zielbereich am Vortag nicht allzu schlimm gewesen sei. Die Verletzungen – der Jungstar hatte eine Platzwunde am Kopf erlitten – seien oberflächlich. „Shit happens. Ich habe Glück gehabt“, meinte Evenepoel, der nach seiner Zieleinfahrt in Andorra mit einer Journalistin kollidiert war.
Unterdessen hat die spanische Polizei wohl einen Sabotage-Akt verhindert. Nach Angaben der Behörden wurden Pläne vereitelt, das Radrennen mit Öl auf der Fahrbahn auf einem Streckenabschnitt der dritten Etappe durch Katalonien zu sabotieren. Beamte haben vier Personen festgenommen, als sie am Samstag oberhalb eines Streckenabschnitts zwei große Fässer mit rund 400 Litern einer öl-ähnlichen Substanz angebracht hätten. Es wurde nicht ausgeschlossen, dass es sich um Anhänger der katalanischen Separatistenbewegung handeln könnte. Zum möglichen Motiv der Festgenommenen wurde nichts mitgeteilt. Die mit Vegetation getarnten Fässer seien in der Region von Solsonès auf halbem Wege von Barcelona nach Andorra mit einem Schlauch verbunden gewesen, durch den das Öl auf die Fahrbahn geleitet werden sollte. Die Auslösung mithilfe eines elektrisch gesteuerten Ventils erfolgen sollen, das mit einer Zeitschaltuhr verbunden gewesen sei.